Gefahr steigt

So ist dein Handy vor Viren und Hackern sicher

Elektronik
30.09.2011 12:32
Smartphones werden immer mehr zum mobilen Alleskönner, dazu tragen unzählige Apps und die verstärkte Internetnutzung bei. Ein Trend, der nicht nur Nutzer, sondern auch Hacker freut: Immer mehr Viren und andere Schadsoftware machen sich auf Handys breit. krone.at zeigt dir, wie du dein Mobiltelefon vor Angriffen schützt.

Grundsätzlich gilt: Auf dem Smartphone gibt es sämtliche Schädlingsarten, die auch auf Computern zu finden sind: Viren, Trojaner, Würmer, Dialer - und sie werden aufgrund der wachsenden Beliebtheit der schlauen Telefone immer mehr.

Einige richten direkten Schaden im Betriebssystem an, vermutlich die Mehrzahl jedoch spioniert persönliche Daten aus. Dialer hingegen können für horrende Rechnungen sorgen, da die Programme ohne Wissen des Handybesitzers kostenpflichtige SMS verschicken oder teure Anrufe tätigen.

Informieren vor dem Download
Die wichtigste Regel für mehr Sicherheit am Smartphone lautet, nicht wahllos Apps zu installieren. Informiere dich vor dem Download per Websuche und über die Bewertungen anderer Nutzer über die Anwendung.

Berechtigungen verstehen lernen
Zudem solltest du dich mit den Zugriffsberechtigungen deines Handys vertraut machen. Jede App verlangt Zugriff auf verschiedene Funktionen des Telefons - einige davon sind nötig, andere hingegen dienen lediglich der Datenspionage. Ein Game zum Beispiel braucht Zugriff auf den Speicherplatz, um den Spielstand zu sichern. Auf den Standort des Nutzers hingegen muss es mit Sicherheit nicht zugreifen können, um zu funktionieren.

Privatsphäre kontra App-Funktion
Wer eine App installiert, akzeptiert die Zugriffsberechtigungen und die damit verbunden Konsequenzen - sei es die Weitergabe persönlicher Daten und jenen von Freunden oder der Zugriff auf Telefonfunktionen. Es gilt also abzuwägen, ob eine Applikation den Eingriff in die Privatsphäre tatsächlich wert ist.

Facebook etwa sorgt mit seiner aktuellen Android-App für Tausende empörter Reaktionen (siehe Infobox). Das Unternehmen verlangt nun nämlich vollen Zugriff auf die SMS seiner Nutzer - Facebook darf, ist die App installiert, SMS nicht nur lesen, sondern auch senden und verändern. Wer dieses Risiko nicht eingehen möchte, kann weiterhin über den mobilen Webbrowser auf Facebook zugreifen - ganz ohne damit ungewollte Berechtigungen zu erteilen.

Kein Surfen in unbekannten Gewässern
Neben Apps lauern Schädlinge wie auch auf dem PC im Internet - da Smartphones üblicherweise schlechter gegen Eindringlinge geschützt sind, solltest du mit dem Handy auf das Surfen in unbekannten Gewässern (fragwürdige Websites, unbekannte Links, Anhänge in E-Mails) verzichten. Des Weiteren können sich Schadprogramme via SMS und MMS verbreiten, auch hier gilt: Keine Inhalte öffnen, deren Absender du nicht kennst.

Bluetooth abschalten
Schädlinge können sich aber nicht nur über Apps und Internetsurfen im Allgemeinen auf dem Handy ausbreiten - auch Bluetooth stellt eine Gefahr dar. Ist diese Funktion aktiviert, verbindet sich das Handy mit anderen Geräten. Du solltest Bluetooth daher nur dann aktivieren, wenn du es tatsächlich benötigst - grundsätzlich sollte es jedoch abgeschaltet sein. Das schont überdies den Akku.

Vorsicht bei öffentlichem WLAN
Ein weiteres, stark unterschätztes Sicherheitsrisiko sind öffentliche, unverschlüsselte WLAN-Verbindungen, wie sie zum Beispiel von Kaffeehäusern oder in öffentlichen Institutionen angeboten werden. Es ist für Hacker ein Kinderspiel, über solche WLAN-Verbindungen Zugriff auf deinen Datenverkehr zu erhalten. Um zu vermeiden, derart ausspioniert zu werden, solltest du unverschlüsselte WLAN-Angebote nur für Unverfängliches nutzen und darüber keine persönlichen Daten eingeben. E-Mails abzufragen oder in soziale Netzwerke einzusteigen ist höchst gefährlich - insbesondere, da die meisten Menschen für viele Internetzugänge dasselbe Passwort und einen ähnlichen Benutzernamen verwenden. Auch die Verschlüsselung von Websites - gekennzeichnet durch HTTPS - kann vor Hackerspionage nicht hundertprozentig schützen, da sie oft mangelhaft eingesetzt wird. Bankgeschäfte zu tätigen ist in offenen Netzen daher strikt tabu.

Virenschutz-Programm ist Glaubensfrage
Ob Virenschutz-Programme bzw. -Apps auf dem Handy notwendig sind oder nicht, darüber gehen die Meinungen auseinander. Fest steht, dass insbesondere das Android-Betriebssystem vermehrt attackiert wird. Über 500 Varianten von Schadsoftware aus 56 Familien seien für die Plattform bereits im Umlauf, stellte Viren-Analyst Christian Funk Ende August fest (siehe Infobox). Für Virenschutz spricht eine zusätzliche Sicherheitsfunktion - wie jedes Programm kann aber auch dieses mit manchen Handys inkompatibel sein oder viel Akku verbrauchen.

Virenschutz-Software fürs Smartphone gibt es von verschiedensten vertrauenswürdigen Herstellern, etwa Avira, Norton, Kaspersky, AVG, Lookout und Trend Micro. Einige Angebote sind gratis, andere kostenpflichtig, neben dem Virenschutz bieten manche Programme Zusatzfunktionen wie Diebstahlsicherung und Anti-Spam-Schutz. Welche Software auf deinem Smartphone problemlos läuft, kann nur ein Test auf ebendiesem zeigen. Zwingend nötig ist ein Anti-Viren-Programm fürs Handy derzeit (noch) nicht, doch surfst du oft damit im Internet und öffnest dabei viele Dateien, solltest du einen Blick auf die verschiedenen Angebote werfen.

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