In der Weihnachtszeit boomt das traurige Geschäft mit hilflosen - und oft kranken - Vierbeinern. Die Anbahnung findet meist bequem im Internet statt, den Käufern ist gar nicht bewusst, dass sie grausame Machenschaften korrupter Tierhändler unterstützen.
Immer wieder werden Hunde an verschiedensten Orten illegal aus dem Kofferraum heraus verkauft. Meist haben sie keine Papiere, sind schwer krank, viel zu jung oder wurden als Gebärmaschinen gehalten. So wie „Anna“, „Gerti“, „Flecki“ und „Lola“, die am Parkplatz eines niederösterreichischen Einkaufszentrums die Eigentümer wechseln sollten.
Grausame Methoden
Dreien der etwa ein- bis zweijährigen Hündinnen wurden offenbar gerade die Welpen entrissen, da sie noch Milch hatten. „Lola“, die Vierte im Bunde, steht kurz vor der Geburt ihres Nachwuchses. Aufmerksame Passanten wurden auf die Situation aufmerksam und riefen Polizei und Tierschutz zur Hilfe. Nachdem die Vierbeiner im Tierschutzhaus Vösendorf medizinisch versorgt wurden, freuen sie sich nun schnellstmöglich über ein neues Zuhause.
Aufklärungsarbeit
Auch in der „Krone“-Tierecke ist man sich des Problems bewusst: „Um es zu bekämpfen, klären wir unermüdlich über verantwortungsbewussten Hundekauf auf. Wir ziehen auch die Besitzer zur Verantwortung, indem wir keine Gelder zur Verfügung stellen, wenn das Tier von der Hundemafia stammt oder Qualzuchtmerkmale zu behandeln sind. Sonst lernt es die breite Masse nie. Dennoch muss die gesetzliche Regelung endlich präzise formuliert werden", so Tierschutz-Expertin Maggie Entenfellner.
Sie fordert, dass auch die Käufer rechtlich zur Verantwortung gezogen werden sollten.
Was mache ich, wenn ich einen illegalen Kofferraumverkauf beobachte?
Besonders oft werden solche Machenschaften auf Parkplätzen von Supermärkten und Einkaufszentren beobachtet. „Wenn man so etwas sieht, dann ist oft der erste Impuls, die Tiere selbst dort wegzuholen. Aber sehr viel besser wäre es, nicht direkt einzugreifen, sondern das Kennzeichen zu notieren und sofort die Polizei zu rufen und am besten auch gleich das nächste Tierschutzhaus. Denn so können die Täter auf frischer Tat ertappt werden und die Hunde werden sicher aufgenommen und versorgt“, erklärt Stephan Scheidl von „Tierschutz Austria“.
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