Hass nicht geduldet

Adidas beendet Partnerschaft mit Kanye West

Society International
25.10.2022 13:17

Der Sportartikelkonzern Adidas hat die Zusammenarbeit mit dem US-Rapper Kanye West am Dienstag „mit sofortiger Wirkung“ beendet.

Laut Aussendung hieß es: „Adidas duldet keinen Antisemitismus und keine andere Art von Hassrede. Die jüngsten Äußerungen und Handlungen von Ye sind inakzeptabel, hasserfüllt und gefährlich. Sie verstoßen gegen die Werte des Unternehmens wie Vielfalt und Inklusion, gegenseitigen Respekt und Fairness.“

Weiters heißt es: „Nach eingehender Prüfung hat das Unternehmen die Entscheidung getroffen, die Partnerschaft mit Ye mit sofortiger Wirkung zu beenden, die Produktion von Produkten der Marke Yeezy einzustellen und alle Zahlungen an Ye und seine Unternehmen zu stoppen. Adidas wird das Adidas Yeezy Geschäft mit sofortiger Wirkung einstellen.“

Inhaber „aller Designrechte“
Dieser Schritt dürfte sich dem Unternehmen zufolge „kurzfristig mit bis zu 250 Millionen Euro negativ auf den Nettogewinn des Unternehmens im Jahr 2022 auswirken.“ Der Konzern betont, dass Adidas der „alleinige Inhaber aller Designrechte an bestehenden Produkten sowie an früheren und neuen Farbgebungen im Rahmen der Partnerschaft“ sei. 

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hatte das Unternehmen zuvor aufgefordert, die Zusammenarbeit mit West umgehend einzustellen, nachdem dieser in jüngster Vergangenheit mit antisemitischen Äußerungen aufgefallen ist.

„Trennung zwingend geboten“
Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden, sagte gegenüber der „Bild“: „Adidas muss sich nicht nur als deutsches Unternehmen seiner historischen Verantwortung stellen, sondern auch als ein Unternehmen, das in die NS-Diktatur verstrickt war und vor allem auch von ihr profitierte.“ 

Er forderte: „Adidas hat seither viel getan, um sich von dieser Vergangenheit zu distanzieren. Wenn dies wirklich glaubhaft sein soll, ist eine Trennung von Kanye West zwingend geboten. Kein noch so toller Sneaker ist es wert, mit den Abgründen verbunden zu sein, in die dieser Künstler eingetaucht ist.“

Das Unternehmen hatte bereits Anfang Oktober erklärt: „Nach wiederholten Versuchen, die Situation außerhalb der Öffentlichkeit zu klären, haben wir entschieden, die Partnerschaft auf den Prüfstand zu stellen.“

Der Rapper designte für Adidas seit 2015 Schuhe und Kleidung unter der Marke „Yeezy“, hatte das Unternehmen aber immer wieder öffentlich attackiert. Zuletzt hatte West in einem Podcast, der in sozialen Medien massenhaft verbreitet und kommentiert wurde, erklärt: „Ich kann antisemitische Dinge sagen, und Adidas kann mich nicht fallenlassen. Na und?“

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(Bild: kmm)



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