Bei unseren deutschen Nachbarn positioniert sich ein neuer Hersteller von Elektroleichtfahrzeugen. Das Göttinger Unternehmen Electric Brands will ab Sommer nächsten Jahres mit der Evetta einen ikonischen Zweisitzer auf den Markt bringen (der mehr oder weniger aus dem Microlino hervorgegangen ist). Im ersten Quartal 2024 soll dann der vielseitige X-Bus in Serie gehen.
Mit der Übernahme der ehemaligen Delbrücker Sportwagenmanufaktur Artega hat sich Electric Brands den E-Klon Artega Karo der BMW Isetta gesichert - und das Fahrzeug erst einmal in die griffigere Bezeichnung Evetta umbenannt. Der Zweisitzer übernimmt vom Vorbild aus den 1950er-Jahren nicht nur die schmale hintere Spur, sondern auch die charakteristische linksseitig angeschlagene Fronttür. Das 2,48 Meter kurze Citycar ist 90 km/h schnell und soll eine Reichweite von bis zu 240 Kilometern haben. In den Kofferraum passen immerhin 280 Liter.
Drei Versionen der Evetta
Zum Produktionsstart sind zunächst insgesamt rund 2950 Fahrzeuge als „First Edition“ für Händler und Kunden geplant. Zudem soll es zusätzlich die auf zunächst 999 Exemplare limitierte Roadster-Version Openair geben. Und auch die Evetta Cargo mit Pritsche soll bis dahin serienreif sein. Die Preise für die Evetta sollen bei rund 16.000 Euro beginnen, das Cabrio wird rund 5000 Euro teurer sein. Die Cargo-Evetta wird irgendwo dazwischen liegen. Gebaut wird das Fahrzeug in Aachen.
Witziger Leichtbus
Bekannt gemacht hat sich Electric Brands bereits mit dem Prototyp des X-Bus. Die knuffige Mischung aus VW T2 und Steyr-Puch Pinzgauer weckt sofort Sympathien. Auch hier handelt es sich im engeren Sinn nicht um ein Auto, sondern offiziell um ein Leichtfahrzeug der Klasse L7e, sodass Käufer zum Beispiel auf einen Airbag oder andere Standard-Sicherheitssysteme aus dem Pkw-Bau verzichten müssen.
Der knapp vier Meter und 1,70 Meter schmale X-Bus ist modular aufgebaut und bietet dadurch vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. Als Prototyp gibt es zum Beispiel auch eine Campingversion. Dank Aufstelldach in der Mitte und hochklappbarer Sitzfläche hinten bietet der kleine Bus sogar Stehhöhe. Das hinter den Vordersitzen montierte Campingmodul schränkt allerdings den Platz auf den hinteren Plätzen etwas ein. Clou der Konstruktion ist der Slideout im Heck, mit dem im X-Bus Camper eine 2,10 Meter lange und 1,40 Meter breite Liegefläche für zwei Personen entsteht.
Für die Fertigung des Fahrzeugs sind laut Electric-Brands-Gründer Ralf Haller aktuell zwei Standorte im Gespräch, einer in Deutschland und einer im benachbarten Ausland. Der Motor des X-Bus wird eine Dauerleistung von 15 kW/20 PS haben, wobei die Spitzenleistung bei bis zu 56 kW/76 PS liegen kann. Entscheidender ist das angepeilte Drehmoment von etwa 1000 Nm. Die Höchstgeschwindigkeit des E-Kleinbusses wird etwa 100 km/h betragen. Angedacht sind eine Basisversion für Wechselaufbauten, Koffer-, Pritschen- und Kastenwagen - und eben der Camper. Preislich geht es nach derzeitigem Stand bei 17.400 Euro für die Standardversion los. (aum)
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