Nach Daten-Klau

Sony: Verbeugung und Geschenke als Entschuldigung

Web
02.05.2011 10:04
Mit einer tiefen Verbeugung hat sich Sony am Sonntag in Tokio bei jenen 77 Millionen Kunden entschuldigt, deren Daten bei einem Hackerangriff Ende April gestohlen worden waren. Der japanische Elektronikriese versprach, mit neuen Kontrollmechanismen, zusätzlichen Firewalls und schärferen Vorschriften beim Datenschutz und der Verschlüsselung künftig für mehr Sicherheit sorgen zu wollen, und stellte allen Betroffenen im Rahmen eines "Dankbarkeits-Programms" eine Entschädigung in Aussicht.

Die "illegalen Angriffe" hätten gezeigt, wie wichtig Cybersicherheit sei, sagte Vize-Konzernchef Kazuo Hirai. Sony nehme die Sicherheit der Kundendaten "sehr ernst" und sei entschlossen, den Kunden beim Schutz ihrer Daten zu helfen. "Dieser kriminelle Akt gegen unser Netzwerk hat nicht nur bedeutende Auswirkungen auf unsere Kunden, sondern auf die gesamte Branche", sagte Hirai.

FBI sucht nach Tätern
Nach wie vor unbekannte Hacker hatten Sonys Musik- und Video-Dienst Qrioctiy sowie das PlayStation Network (PSN), über das PS3- und PSP-Besitzer neue Spielinhalte beziehen und gegeneinander spielen können, geknackt und dabei sensible Daten gestohlen (siehe Infobox). Möglicherweise wurden auch Kreditkarten-Informationen ausgespäht. Dies könne weiterhin nicht ausgeschlossen werden, es gebe dafür bisher aber keine Beweise, erklärte Sony am Sonntag. Wer hinter dem Angriff steckt, ist bislang unklar. Der Konzern bat das FBI, dem Hackerangriff auf den Grund zu gehen, wie die Nachrichtenagentur Kyodo berichtete.

Schrittweise Wiederherstellung der Online-Dienste
Eigenen Angaben zufolge bemerkte Sony den Angriff zwischen dem 17. und 19. April. Die betroffenen Online-Dienste wurden daraufhin abgeschaltet und sind seitdem offline. Wie das Unternehmen in einem Blog-Eintrag ankündigte, sollen die Dienste im Laufe der Woche schrittweise wiederhergestellt werden. In einer ersten Phase sollen demnach unter anderem das Online-Gaming, PlayStation Home, Freundes-Listen und Chat-Funktionen reaktiviert sowie der Zugriff auf die Profilverwaltung und nicht abgelaufene Leih-Filme wieder ermöglicht werden.

Nutzer müssen Passwort ändern
Der Wiederherstellung vorausgehen soll allerdings ein erzwungenes Software-Update, das alle registrierten PSN-Kunden dazu zwingt, ihr Passwort zu ändern, bevor sie sich wieder anmelden können. Zugleich sollen alle Nutzer unter dem Motto "Willkommen zurück" im Rahmen eines weltweiten "Dankbarkeits-Programms" mit kostenlosen Downloads und 30-tägigen kostenfreien PlayStation-Plus-Mitgliedschaften entschädigt werden. Außerdem wolle Sony die Neuausstellung von Kreditkarten für betroffene Kunden unterstützen.

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