„Krone“-Kommentar

Der „Schalli“ im Maschinenraum

Kolumnen
11.10.2021 06:00

Alexander Schallenberg ist nun im Maschinenraum der Republik angelangt. Feuerprobe braucht er keine mehr zu befürchten, denn der gelernte Diplomat ist sein ganzes Arbeitsleben „Troubleshooter“ gewesen: als Pressesprecher von Außenministerin Plassnik, was als unmöglichster Job der Welt galt, als Manager der Bundeskanzlerin Bierlein und schließlich auch noch als Kulturminister, wo er es mit den Türkis-hassenden, sensiblen Künstlern zu tun hatte.

Der altbürgerliche Vollprofi ist in jeder Aufgabe loyal gewesen, aber distanziert ohne Verhaberung. So klappte es auch mit den türkisen Polit-Bobos.

Obwohl Schallenberg als Lautsprecher der türkisen Migrationspolitik hervortrat, kann niemand sicher sein, ob diese Packeispolitik auch seine Herzensangelegenheit ist. Er hat im türkisen Regierungsteam zwei Leute, die sich als eigentlich bessere Sachwalter der „Nützt es uns?“-Politik des Sebastian Kurz sehen und die sehr darauf achten werden, dass Schallenberg keinen Millimeter abweicht, der Meister des kleinen Drehens an den Stellschrauben im Maschinenraum.

In der Außenpolitik wird Schallenberg das Gesicht Österreichs sein. Es wird daher interessant, wie sich der glühende Pro-Europäer in die von Kurz pfleglich behandelten EU-skeptischen Visegrad-Staaten einreiht.

Schallenberg ist kein zielstrebiger Karrierist. Er stand immer zur Verfügung. Er ist immer gerufen worden. Es fiel ihm durch Umstände in den Schoß.

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