Nach Protesten

Kuba verschärft Kontrolle über Online-Aktivitäten

Web
18.08.2021 08:29

Gut einen Monat nach den außergewöhnlichen Protesten gegen die kubanische Regierung hat diese die staatliche Kontrolle über die Internetaktivitäten der Bürger verschärft. Künftig wird unter anderem der Aufruf in elektronischen Medien zu „Mobilisierungen und anderen Handlungen, die die öffentliche Ordnung ändern“, als Cybersicherheits-Zwischenfall eingestuft.

Die Ministerien für Inneres und für Kommunikation sowie die Streitkräfte sollen mögliche feindliche und kriminelle Handlungen im Cyberspace überwachen, diese „neutralisieren“ und wenn nötig Strafen verhängen. In der Kategorie „ethische und soziale Schäden“ steht in der Liste der als hochgefährlich eingestuften „Zwischenfälle“ auch: „Verbreitung von Falschnachrichten, beleidigende Nachrichten, Verleumdung mit Auswirkungen auf das Ansehen des Landes“. Einige kubanische Twitter-Nutzer verurteilten die neuen Regelungen als Angriff auf das Recht auf freie Meinungsäußerung und Versuch, Kritiker zum Schweigen zu bringen.

Am 11. Juli hatten Tausende Kubaner in zahlreichen Städten spontan für Freiheit, gegen Unterdrückung und Mangelwirtschaft demonstriert. Solche Proteste hatte es in dem Inselstaat seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben. Die autoritäre Regierung sprach von gewaltsamen Unruhen, die die USA angezettelt hätten, um die Kubaner zu spalten. Sicherheitskräfte lösten die Demonstrationen gewaltsam auf und nahmen Hunderte Menschen fest.

Der Internetzugang, der auf der Insel durch Zensur ohnehin eingeschränkt ist, wurde zeitweise blockiert. Regierungsgegner hatten sich in sozialen Medien über die Proteste ausgetauscht. Die US-Regierung prüfte nach eigenen Angaben Möglichkeiten, den Kubanern den Internetzugang zu erleichtern.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele