„Verschlechterung“

Behindertenverband kritisiert AMS-Algorithmus

Web
23.12.2020 12:36

Der geplante Neustart des umstrittenen AMS-Algorithmus zur Ermittlung von Arbeitsmarktchancen von Arbeitslosen stößt auf massive Kritik des Bundesverbandes für Menschen mit Behinderung (ÖZIV). Er bedeute für Menschen mit Beeinträchtigung eine wesentliche Verschlechterung am Arbeitsmarkt.

„Das Diskriminierungspotenzial bei der Gruppe Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen ist dabei besonders hoch. Sie werden durch das Kriterium ‘gesundheitliche Vermittlungseinschränkungen‘ automatisch in jene Kategorie eingeteilt, in der es die allerwenigsten Förderungen gibt“, so die Befürchtung von ÖZIV-Präsident Herbert Pichler.

„Deutlich schlechtere Chancen“
Hinzu komme, dass Menschen mit Behinderungen schon vor der Covid-19-Pandemie überproportional von Arbeitslosigkeit betroffen waren. „Mit einer Wiedereinführung des AMS-Algorithmus werden sich die Chancen von Menschen mit Behinderungen nochmals deutlich verschlechtern, jene Unterstützungen vom AMS zu bekommen, die für einen Wiedereinstieg dringend erforderlich sind“, warnt Pichler.

Er schäme sich bereits heute, wenn er beim nächsten Mal in Genf bei der UNO berichten muss, dass sich die Arbeitsbedingungen für Menschen mit Behinderungen in Österreich nicht entsprechend der UN-Konvention verbessern, sondern im Gegenteil das Arbeitsmarktservice Menschen mit Behinderungen mithilfe des Algorithmus mehr denn je systematisch diskriminiert.

Kritik auch von FPÖ
Kritik kam am Mittwoch auch von FPÖ-Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch. Das AMS werde immer mehr zur „Steuergeldvernichtungsmaschine“ und immer weniger „Vermittler und Helfer für in Not geratene Bürger“, betonte Belakowitsch. Die mögliche Wiedereinführung des Algorithmus sei „menschenunwürdig".

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