Polizisten schockiert:

Tesla fuhr Tempo 150, Fahrer hielt Nickerchen

Digital
18.09.2020 12:10

Elektroautos des US-Herstellers Tesla verfügen mit dem „Autopilot“ über ein Fahrassistenzsystem, das dem Fahrer die meiste Arbeit abnimmt, aber nicht ohne menschliche Überwachung genutzt werden darf. Einem 20-jährigen Kanadier war das egal: Sein Tesla raste mit 150 Kilometern pro Stunde über die Autobahn, während er am Steuer schlief. Die Polizisten, die ihn angehalten haben, sind schockiert.

Darri Turnbull, einer der Polizisten, die den Tesla-Fahrer aus dem Verkehr gezogen haben, zur BBC: „Ich bin jetzt seit 23 Jahren bei der Polizei, die meiste Zeit bei der Verkehrspolizei, und ich bin sprachlos. Ich habe noch nie so etwas erlebt. Aber früher gab es natürlich auch die Technologie nicht.“

Sitze nach hinten geklappt und geschlafen
Wie die Beamten berichten, stoppten sie den Tesla bereits im Juli auf einer Autobahn nahe der Großstadt Edmonton. Für andere Verkehrsteilnehmer sah es dabei aus, als säße gar niemand am Steuer: Der Fahrer und sein Beifahrer hatten die Sitze nach hinten geklappt und ein Nickerchen gemacht.

Als die Polizisten sich hinter den Tesla setzten und das Blaulicht einschalteten, beschleunigte der Wagen noch: Der Autopilot stellte fest, dass die Fahrzeuge vor dem Tesla Platz machten und wertete dies offenbar als Aufforderung zum Beschleunigen. Das Blaulicht hinter dem Tesla ignorierte das System zunächst.

Tesla-Fahrer im Dezember vor Gericht
Bis zu 150 Kilometer in der Stunde fuhr das Auto mit dem schlafenden Fahrer, bis es die Polizisten endlich stoppen und den 20-Jährigen zur Rede stellen konnten. Er wurde wegen Geschwindigkeitsübertretung, Müdigkeit am Steuer und gefährlicher Fahrweise angezeigt. Der schockierte Polizist: „Niemand hat aus der Windschutzscheibe geschaut, wohin der Wagen fährt.“ Den Führerschein musste der junge Mann sofort für 24 Stunden abgeben, außerdem blüht ihm im Dezember ein Gerichtsverfahren.

Für ihn hätte es schlimmer kommen können: Teslas Autopilot, der laut Hersteller nur genutzt werden darf, wenn der Fahrer eingreifen kann und das Geschehen überwacht, war bereits in tödliche Unfälle verwickelt - etwa 2016, als ein anderer Tesla-Besitzer im blinden Vertrauen in den Autopiloten während der Fahrt einen Film ansah und ungebremst in einen Lkw-Anhänger raste, den die Software nicht korrekt erkannt hatte.

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