50 Tote bei Massaker

Arbeiter baggern Gräber für Christchurch-Opfer aus

Ausland
17.03.2019 12:04

Es sind bedrückende Szenen zwei Tage nach dem Massaker in zwei Moscheen der neuseeländischen Stadt Christchurch: Arbeiter am Memorial-Park-Friedhof heben mit Baggern Gräber aus. Viele Gräber. Denn bald werden die Beerdigungen der 50 Opfer stattfinden. Zwischen zwei und 77 Jahren sind die allesamt muslimischen Toten alt, deren lange geplanten Ermordung sich der 28-jährige australische Rechtsextremist Brenton Tarrant brüstet, der in einem Hochsicherheitsgefängnis auf seinen Prozess wartet.

Nach Angaben der neuseeländischen Premierministerin Jacinda Ardern sollen die ersten Toten noch am Sonntag an die Familien übergeben werden. Damit kann dann auch mit den Beerdigungen begonnen werden. Die Vorbereitungen dafür laufen auf Hochtouren. Am Memorial-Park-Friedhof werden Gräber für die Opfer ausgebaggert. Rund um die Uhr wird gearbeitet, da nach islamischem Ritus Tote eigentlich innerhalb eines Tages begraben werden müssen.

In diesem Fall ist das nicht möglich, da die Polizei noch dabei ist, alle 50 Opfer zu identifizieren, die während des Freitagsgebets in zwei Moscheen der Stadt niederträchtig ermordet wurden. Der Täter hatte bei dem Massaker eine Helmkamera getragen und das Blutbad live ins Internet übertragen. Und er wollte noch mehr Menschen töten.

Video: 50 Tote nach dem Massaker in Christchurch

Hass richtet sich gegen muslimische Einwanderer
Viele der Opfer waren als Einwanderer gekommen - und gegen vor allem muslimische Migranten richtete sich der Hass des 28-Jährigen, der des vielfachen Mordes beschuldigt wird und bei seinem ersten Gerichtstermin keine Reue zeigte. Ihre Familien haben Wurzeln in Ländern wie Pakistan, Bangladesch, Afghanistan, Ägypten, Saudi-Arabien und Indien. Es sind auch Flüchtlinge darunter, die erst vor Kurzem aus Ländern wie Syrien nach Neuseeland gekommen waren. Die genaue Herkunft der Opfer will die Polizei aber erst bekannt geben, wenn alle Leichen identifiziert sind.

Premierministerin: „Neuseeland ist in Trauer vereint“
Christchurch steht immer noch unter Schock. In der Nähe der Tatorte legten viele Menschen Blumen nieder und zündeten Kerzen an. Insgesamt war es in der Stadt jedoch viel ruhiger als an normalen Wochenenden. Viele Geschäfte blieben geschlossen. Auf einem Spendenkonto für die Hinterbliebenen gingen inzwischen mehrere Millionen Euro ein. Andere boten verängstigten Muslimen ihre Begleitung an. „Neuseeland ist in Trauer vereint“, fand die Premierministerin Trost in all dem Schrecken.

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