Studie zeigt:

Autonomes Fahren kann Logistik-Kosten halbieren

Elektronik
13.09.2018 09:39

Roboterautos, Automatisierung und Digitalisierung haben tiefgreifende Folgen für ganze Branchen - auch für die Transportwirtschaft: Bis 2030 könnten sich die Logistik-Kosten einer neuen Studie zufolge beinahe halbieren. Der Nachteil: Vier Fünftel der Einsparungen gehen demnach auf Einschnitte beim Personal in der Transport- und Logistikbranche zurück.

Die Automatisierung von Logistikprozessen und Lastwagen könne die Kosten um 47 Prozent senken, so eine Studie von Strategy&, der Strategieberatung des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC, die der Deutschen Presse-Agentur im Vorfeld der Branchenmesse IAA Nutzfahrzeuge vorliegt. Aber eben auf Kosten der Arbeiter.

„Die Logistikbranche steht vor einem massiven technologischen Wandel, der altbekannte Geschäftsmodelle und traditionelle Rollen von Spediteuren, Lkw-Unternehmern oder Fernfahrern verändert“, warnte Strategy&-Partner Gerhard Nowak. Künftig werde es weniger um Ausstattungsmerkmale und Fahrkomfort gehen, sondern um die bessere Kostenbilanz pro Kilometer.

Die Studie geht von enormen Effizienzsteigerungen aus - autonom fahrende Lastwagen könnten ab 2030 bereits 78 Prozent der verfügbaren Zeit unterwegs sein anstatt wie heute 29 Prozent. Denn Ruhepausen für Fahrer könnten entfallen und Leerlaufzeiten dank des Einsatzes von Algorithmen sinken. Auch dürfte die Kabine wegfallen, allein hier könnten Lkw-Bauer bis zu 30.000 Euro pro Fahrzeug sparen. Indes fielen für die Technologien zum autonomen Fahren auch höhere Kosten von rund 23.000 Euro pro Truck an, so die Studie. Insgesamt würden die Lkw-Preise aber künftig um etwa sieben Prozent sinken.

Digitalisierte Lieferkette
„Schon in wenigen Jahren werden die Nutzfahrzeug- und die Logistikbranche zu einem Ökosystem verschmelzen, das digital und effizient gesteuert wird“, kündigte Nowak an. Bereits jetzt kämen Roboter in Verteilerzentren und E-Fahrzeugen für die Last-Mile-Logistik - den Versand bis zur Haustür - zum Einsatz. Was fehle, sei der automatisierte Abgleich von Fracht und verfügbaren Fahrzeugen. In einer automatisierten Lieferkette würde ein Produkt auf der Fertigungsstraße bereits mit der digitalen Information produziert, kurz vor Fertigstellung den Transport für die eigene Auslieferung zu buchen, deutete er an.

Eine solche digitalisierte Lieferkette hilft der Studie zufolge künftig auch, Verwaltungsaufwand zu sparen, zeitintensive Inventuren zu ersetzen, Fehler zu vermeiden und Versicherungskosten zu senken. Vollautomatisiertes Entladen, Einlagern und Beladen von autonomen Transportern durch Roboter sorge ebenfalls für mehr Effizienz.

„Delikate Herausforderung“
Dem Experten zufolge müssten die Hersteller allerdings auch Geschäftsmodelle mit Mobilitätsdienstleistungen entwickeln - um dort in Konkurrenz zu Leasing-Unternehmen und großen Hightech-Unternehmen zu treten, die bereits autonome Truck-Flotten planten. Das bedeute Wettbewerb mit den heutigen Kunden - „eine delikate Herausforderung“, so Nowak.

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