Facebook hat offenbar einer US-Datenanalysefirma vorerst die Auswertung seiner Nutzerdaten untersagt. Das soziale Netzwerk soll untersuchen, ob einige der zwischen dem Dienstleister Crimson Hexagon und dessen Kunden geschlossenen Verträge Nutzungsbedingungen verletzt haben könnten.
Wie das „Wall Street Journal“ berichtet, geht es um Verträge mit US-Regierungsbehörden sowie einer regierungsnahen russischen Organisation, die zu den Kunden der in Boston ansässigen Firma gehören. Facebook habe weitere Informationen von Crimson Hexagon angefordert. Einem Facebook-Sprecher zufolge habe die Prüfung bisher keine unzulässige Nutzung von Informationen ergeben.
Der Dienstleister nutzt nach eigenen Angaben lediglich öffentlich frei verfügbare Informationen, etwa um den Erfolg von PR-Kampagnen zu messen. Das sei „absolut legal“, schrieb Crimson-Hexagon-Manager Chris Bingham in einem Blogeintrag. Es gebe aber „eine besondere Sensibilität“, was die Nutzung von frei zugänglichen Online-Daten durch die Regierung angehe.
Facebook sieht sich in Folge des Skandals um die Datenanalysefirma Cambridge Analytica derzeit mit zahlreichen Untersuchungen durch Aufsichts- und Ermittlungsbehörden konfrontiert. Die Daten von rund 87 Millionen Facebook-Nutzern waren bei Cambridge Analytica gelandet und sollen unerlaubt für den Wahlkampf des heutigen US-Präsidenten Donald Trump genutzt worden sein.
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