Noch nie haben so viele Schüler Nachhilfe benötigt wie heuer: 264.000 Kinder bräuchten Unterstützung, von ihnen bekommen aber 39.000 keine, weil die Eltern es sich nicht leisten können. Trotzdem geben die Österreicher rund 100 Millionen Euro im Jahr für Nachhilfe aus. Die AK fordert deshalb mehr Ganztagsschulen.
„Jedes Kind sollte die Chance haben, durch Bildung etwas aus sich zu machen - das darf nicht vom Börsel, von der Bildung oder vom Zeitbudget der Eltern abhängig sein“, sagt Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl. Sie fordert daher mehr Mittel für den Ausbau von Ganztagsschulen, in denen nur fünf Prozent der Schüler noch zusätzlich Nachhilfe benötigen. Von den 264.000 Kindern, die österreichweit Unterstützung brauchen, bekommen 147.000 bezahlte und 78.000 unbezahlte Nachhilfe. Im Trend liegt, seltener zu teuren Lerninstituten zu gehen, sondern öfter Förderstunden mit Mitschülern, Studenten oder Lehrern zu organisieren.
Lerndruck in Volksschulen steigt
Gleichzeitig brauchen 704.000 Kinder ihre Eltern als - oft unfreiwillige - Nachhilfelehrer. 2017 waren es erst 612.000 Kinder gewesen. Alarmierend ist laut AK-Umfrage, dass sich in den Volksschulen der Anteil der Schüler, die Nachhilfestunden nehmen, in einem Jahr von sechs auf 14 Prozent glatt verdoppelt hat. Laut Anderl steigt der Lerndruck in den Volksschulen, weil die Regierung Aufnahmeprüfungen fürs Gymnasium angedacht hat. Das Fach, in dem die meisten Probleme haben, ist Mathe.
Kronen Zeitung
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