Idee aus Israel

Forscher hören Computer über die Steckdose ab

Digital
12.04.2018 14:52

Wissenschaftler der Ben-Gurion-Universität des Negev im israelischen Be’er Scheva haben eine Abhörmethode entwickelt, mit der sie Computer anzapfen können, die gar nicht mit einem Netzwerk verbunden sind. Sie infizieren die Rechner mit einem Virus, der Stromspitzen erzeugt und Infos über das Stromnetz schleust.

Die Forscher um Mordechai Guri erklären ihre Idee in einem wissenschaftlichen Paper namens „PowerHammer“. Demnach ist es ihnen gelungen, einen Computervirus zu entwickeln, der den Prozessor dazu bringt, Spannungsspitzen zu erzeugen, mit denen sie unbemerkt Daten über das Stromnetz versenden können.

Konkret schaltet der Virus ungenutzte Rechenkerne des Prozessors an und aus, um die Spannungsspitzen zu erzeugen. Diese Verbrauchsschwankungen werden verwendet, um die Infos in kodierter Form aus dem PC zu schleusen. Pro Sekunde sei eine Übertragungsrate von zehn bis 1000 Bits pro Sekunde möglich, rechnen die Forscher vor. Nicht besonders viel, aber besser als gar kein Zugang.

Abhörstation kann im Zählerkasten stehen
Wie gut das Abhören über das Stromnetz klappt, hängt bei der Methode davon ab, wo die Forscher die zum Auslesen der Stromschwankungen nötige Abhörstation montieren können. Wird sie in der Nähe des PCs mit dem Stromnetz verbunden, sind höhere Datenraten drin. Wird sie im Zählerkasten platziert, ist die Datenrate niedriger.

Es ist nicht die erste hochspezialisierte Abhörtechnik, die an der Ben-Gurion-Universität des Negev entwickelt wurde. Die Forscher dort haben vor einiger Zeit auch einen Trojaner entwickelt, der mit PCs verbundene Kopfhörer und Lautsprecher in Wanzen verwandelt und so selbst dann Infos abschöpft, wenn kein Mikro vorhanden ist.

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