Kids & Computer

PC im Kinderzimmer: Vorteile und Gefahren

Leben
27.01.2004 13:22
Schon in jedem dritten österreichischen Kinderzimmer steht ein Computer. Während Pädagogen Vorteile sehen, wenn der Nachwuchs Zeit vor dem PC verbringt, um zu spielen aber auch zu lernen, orten Kinderärzte Gefahren. Aber wie es meist im Leben ist: die richtige Dosierung macht’s.
"Der Computer ist Intelligenz fördernd,sogar mit einfachen, harmlosen Spielen", erklärt der MedienpädagogeProfessor Henning Günther von der Kölner Universitätder dpa. Wissenschaftliche Untersuchungen hätten ergeben,dass Grundschulkinder bei der Raumorientierung profitieren würdenund eine größere Kompetenz bei Zahlen und in der Geometriehätten. "Sie haben auch Vorteile bei der Feinmotorik undbeim schnellen Reagieren." Der PC sei keineswegs ein passivesMedium, das die Kinder träge und unbeweglich mache. "WasKinder lähmt, sind Videos oder Fernsehen, nicht der Computer",so der Experte.
 
Vor allem bei jüngeren Kindern könne derPC geradezu einen Bewegungsdrang provozieren. "Nach 45 Minutenwerden die Kinder so unruhig, dass sie sich zum Beispiel auf ihrFahrrad schwingen", sagt Günther.
 
"Viele Kinder vereinsamen"
Dagegen stellt der Berufsverband der Kinder- undJugendärzte (BVKJ) eine zunehmende Unbeweglichkeit der PC-Kidsfest. Nicht von der Hand zu weisen sind wachsende Immobilitätund Gewichtszunahme", sagt Sprecherin Gunhild Kilian-Kornell.Profitieren könnten dagegen aus medizinischer Sicht die Auge-Hand-Koordination,die Geschicklichkeit der Finger und die Konzentration, sagt dieBVKJ-Sprecherin.
 
Viele Kinder würden aber dauernd am PC sitzenund vereinsamen, betont die Kinderärztin. "Diese Kontaktarmutführt auch dazu, dass sie beim Spracherwerb hinterherhinken."Selbst die gemeinsame Mahlzeit im Familienkreis gehe häufigverloren, da das Essen vor dem PC hinunter geschlungen werde.
 
"Kind ohne PC ein Außenseiter"
Laut Günther habe der PC aber schon ein kommunikativesElement: "Der Computer ist ein Grund, Freunde einzuladen, daswird auch zunehmend für die Mädchen interessant. EinKind ohne PC ist in der Grundschule ja schon fast ein Außenseiter."Fälle von Computer-Sucht seien dabei eher ein Problem derälteren Kinder, etwa in der Pubertät.
 
Die Dosierung macht's
Einig sind sich die Experten, dass die "Dosierung"bei der PC-Nutzung stimmen muss. Die meisten halten 45 Minutenbis zu einer Stunde am Tag für das angemessene Maximum beiGrundschulkindern am heimischen PC.
 
Einig sind sich Mediziner und Pädagogen auchdarüber, dass der Computer vor allem Kinder mit Lernschwächen,Legasthenie oder feinmotorischen Problemen helfen würde.
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(Bild: kmm)



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