Prince rittert seit geraumer Zeit gegen alles, was ihm seiner Meinung nach den Erfolg und Tantiemenzahlungen abspenstig macht. Als er sein neues Album "Planet Earth" in Großbritannien mit einer Zeitung verschenkte (die ihm dafür gehörig Lizenzgebühr löhnte) und die Beschenkten die Songs kurzerhand anderen zum Download anboten (weil's ja eh gratis war...), feuerte der Popzwerg aus allen juristischen Rohren.
Seine Plattenfirma hetzt er nicht nur auf YouTube, wo Prince mit Sicherheit bereits im Kurzwahlspeicher gespeichert ist, sondern auch auf ahnungslose Fans, die mit Promotionfotos und Song-Schnipseln ihre Blogs und Fanpages verschönern. Selbst wegen dem Posten von Songtexten soll Prince schon Klagen zustellen haben lassen.
An der Radiohead-Geschichte wird er sich jetzt aber höchstwahrscheinlich die Zähne ausbeißen. Nach Bekanntwerden der Löschungsaktion ließ Radiohead-Frontmann Thom Yorke ausrichten, es sei doch recht komisch, dass sein eigener Song von Dritten entfernt worden war. Man solle das Video wieder entsperren, das sei schließlich ein Radiohead-Song, fordert Yorke. Rechtlich liegt er damit in den USA wahrscheinlich richtig. Es sei denn, Prince nimmt es ganz genau und reklamiert Rechte an seiner Performance...
Radiohead: Pioniere des Musik-Web-2.0
Dass Radiohead es mit dem Copyright etwas lockerer nehmen als viele andere Kollegen aus der Musikbranche, hat die britische Erfolgsband im Oktober vergangenen Jahres bewiesen. Damals hatten die Musiker eine digitale Version ihres neuen Studioalbums "In Rainbows" nicht über die herkömmlichen Vertriebswege veröffentlicht, sondern im Eigenvertrieb über die Webseite zum Download angeboten. Die Fans durften selbst entscheiden, wie viel sie der Band zahlen wollten. Der neue Geschäftsansatz hat sich für die Band ausgezahlt. Satte 1,6 Millionen Euro - mehr als drei Mal so viel, wie bei einem Plattenvertrag - wurden eingenommen.
Quelle: pte
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