Acht Punkte umfasst die am Dienstag vorgelegte Beschwerdeliste der Federal Trade Commission. Sie macht deutlich, dass es Facebook in der Vergangenheit beim Thema Datenschutz mit der Wahrheit nicht immer so genau genommen hat.
Moniert wird unter anderem, dass Facebook entgegen eigenen Angaben Nutzerdaten an Werbetreibende verkaufte; dass von Nutzern erstellte Inhalte wie Videos und Fotos entgegen eigenen Angaben selbst dann noch zugänglich waren, wenn die Accounts bereits deaktiviert oder gelöscht waren; dass Informationen, die etwa nur engen Freunden zugänglich sein sollten, entgegen eigenen Angaben auch von Drittanbietern eingesehen werden konnten und dass diese Anbieter, abermals entgegen den Behauptungen Facebooks, sogar Zugriff auf Informationen hatten, die sie für ihre Apps eigentlich gar nicht brauchten.
Denn, auch das hält die FTC fest, ein spezielles "Verified App"-Programm, in dessen Rahmen Anwendungen vor der Veröffentlichung auf ihre Sicherheit hin überprüft werden sollten, hat nie existiert – entgegen den Angaben von Facebook.
Zuckerberg gesteht Fehler ein
Mit diesen Vorwürfen konfrontiert, musste selbst Facebook-Gründer Mark Zuckerberg einräumen, in der Vergangenheit Fehler gemacht zu haben. In einem Blogeintrag merkte er allerdings auch an, dass die vielen guten Seiten des Netzwerks angesichts der Debatten um den Datenschutz häufig in den Hintergrund treten würden. "Selbst wenn unsere Protokolle zum Datenschutz perfekt wären, würden viele Menschen noch immer fragen, wie ihre Informationen geschützt werden", so Zuckerberg. Es vergehe kein Tag, an dem er nicht darüber nachdenke, was es bedeute, der Verwalter dieser – mittlerweile über 800 Millionen zählenden – Community und dem von dieser entgegengebrachten Vertrauen zu sein.
Facebook gelobt Besserung
Während der letzten 18 Monate seien daher bereits mehr als 20 neue Tools entwickelt worden, die es dem Nutzer erlaubten, mehr Kontrolle über seine Daten auszuüben. So könnten User etwa einfacher bestimmen, welches Posting sie welchen Freunden zugänglich machen, oder über das neue App-Dashboard in Erfahrung bringen, auf welche persönlichen Informationen Apps Zugriff haben.
"Aber wir können es immer besser machen", so Zuckerberg weiter. Er sei daher bestrebt, das Netzwerk zur Nummer eins in Sachen Transparenz und Datenschutz zu machen. Um das zu unterstreichen, kündigte Zuckerberg an, dass sich künftig zwei neue "Chief Privacy Officers" gezielt um die Datenschutzbelange des Netzwerks kümmern sollen: Die Juristin Erin Egan soll die Federführung in der politischen Diskussion haben und Michael Richter soll dafür sorgen, dass der Datenschutz in Facebook-Produkten umgesetzt wird.
"Wir werden weiter daran arbeiten, unseren Service zu verbessern, neue Wege finden, wie ihr Inhalte teilen könnt, und Möglichkeiten bieten, euch und eure Informationen besser zu schützen als jedes andere Unternehmen in der Welt", so Zuckerberg abschließend.
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