Um derart hohe Datenraten zuwege zu bringen, mussten die Techniker im Frequenzband gewaltig hinaufklettern. Schäffer spricht von Frequenznutzung im Mikrowellenbereich zwischen 26 und 150 Gigahertz. Der neue WLAN-Standard „Draft-n“ nutzt beispielsweise das 5-Ghz-Band.
„Die Funktechnologie wird künftig in jedem Fall die Mikrowellenfrequenzen nutzen müssen, da das derzeit verwendetet Spektrum schon relativ voll ist“, meint Schäffer. Anfänglich wird die Drahtlostechnologie natürlich mit geringerer Bandbreite arbeiten. „Der Sprung auf Mikrowellen ist jedoch in jedem Fall bereits absehbar“, so Schäffer.
Dem Forscherteam ist es gelungen, einen entsprechend leistungsstarken Demonstrator zu konstruieren, der pro Funkzelle Datenraten von 2,5 bis zu zehn Gigabit pro Sekunde bereitstellen kann. „Unseres Wissens nach handelt es sich hierbei um das erste System in Europa, das eine drahtlose Übertragung mit dieser Geschwindigkeit im Mikrowellenbereich erlaubt“, sagt Schäffer. Der Wissenschaftler geht davon aus, dass es noch etwa drei bis fünf Jahre dauern wird, bis die Technik ausgereift und leistbar ist. „Momentan haben wir noch ein Problem mit der Elektronik.“ Die entsprechenden Komponenten seien noch zu teuer.
HD-Video drahtlos übertragen
Die extrem schnelle Datenrate ist allerdings nur innerhalb eines kleinen Umkreises möglich. Ein Einsatzgebiet sieht Schäffer hier in der Übertragung von hochaufgelösten TV-Inhalten. Der aktuell meistgenutzte Kabelstandard HDMI ist für eine Bandbreite von drei Gigabit ausgelegt. Um nun den Kabelsalat, der zur Verbindung der HD-Geräte notwendig ist, zu vermeiden, wäre eine einfach zu nutzende drahtlose Technologie wünschenswert, so Schäffer. Künftig könnte ein Haushalt über ein bis zwei sogenannte Pico-Zellen verfügen, in denen elektronische Geräte wie TV-Gerät, HD-Player, Computer oder Beamer miteinander vernetzt sind und Daten austauschen. (pte)
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