Mikrowellenfunk

Neue Drahtlostechnologie mit 10 Gb Datenrate

Elektronik
22.01.2008 17:46
Forscher an der TU Dresden haben ein drahtloses Übertragungskonzept entwickelt, mit dem Daten mit einer Geschwindigkeit von bis zu zehn Gigabit pro Sekunden gefunkt werden können. Die Wissenschaftler rund um Christian Schäffer vom Institut für Nachrichtentechnik nutzen dabei den von Funktechnologie noch unberührten Mikrowellenfrequenzbereich. Die Technologie könnte vor allem im Wohnzimmer eingesetzt werden um HD-Video drahtlos zu übertragen.

Um derart hohe Datenraten zuwege zu bringen, mussten die Techniker im Frequenzband gewaltig hinaufklettern. Schäffer spricht von Frequenznutzung im Mikrowellenbereich zwischen 26 und 150 Gigahertz. Der neue WLAN-Standard „Draft-n“ nutzt beispielsweise das 5-Ghz-Band.

„Die Funktechnologie wird künftig in jedem Fall die Mikrowellenfrequenzen nutzen müssen, da das derzeit verwendetet Spektrum schon relativ voll ist“, meint Schäffer. Anfänglich wird die Drahtlostechnologie natürlich mit geringerer Bandbreite arbeiten. „Der Sprung auf Mikrowellen ist jedoch in jedem Fall bereits absehbar“, so Schäffer.

Dem Forscherteam ist es gelungen, einen entsprechend leistungsstarken Demonstrator zu konstruieren, der pro Funkzelle Datenraten von 2,5 bis zu zehn Gigabit pro Sekunde bereitstellen kann. „Unseres Wissens nach handelt es sich hierbei um das erste System in Europa, das eine drahtlose Übertragung mit dieser Geschwindigkeit im Mikrowellenbereich erlaubt“, sagt Schäffer. Der Wissenschaftler geht davon aus, dass es noch etwa drei bis fünf Jahre dauern wird, bis die Technik ausgereift und leistbar ist. „Momentan haben wir noch ein Problem mit der Elektronik.“ Die entsprechenden Komponenten seien noch zu teuer.

HD-Video drahtlos übertragen
Die extrem schnelle Datenrate ist allerdings nur innerhalb eines kleinen Umkreises möglich. Ein Einsatzgebiet sieht Schäffer hier in der Übertragung von hochaufgelösten TV-Inhalten. Der aktuell meistgenutzte Kabelstandard HDMI ist für eine Bandbreite von drei Gigabit ausgelegt. Um nun den Kabelsalat, der zur Verbindung der HD-Geräte notwendig ist, zu vermeiden, wäre eine einfach zu nutzende drahtlose Technologie wünschenswert, so Schäffer. Künftig könnte ein Haushalt über ein bis zwei sogenannte Pico-Zellen verfügen, in denen elektronische Geräte wie TV-Gerät, HD-Player, Computer oder Beamer miteinander vernetzt sind und Daten austauschen. (pte)

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele