Back to the roots

Am Genfer Autosalon ist groß und stark wieder sexy

Motor
01.03.2016 20:18

Zurück zu alten Tugenden: Zum Frühjahrsauftakt des Autojahres feiert die Industrie am Genfer See mal wieder eine PS-Party. Der Genfer Autosalon (3. bis 13. März), bei dem in vergangenen Jahren durchaus mal Kleinwagen oder grüne Mobilität im Fokus standen, ist sich dieses Jahr nicht zu schade für fette Leistung und ebensolche Autos. Sportlich geht es zu - und (quasi-)geländegängig.

(Bild: kmm)

Einer der Stars der Messe ist der Bugatti Chiron mit seinen 1500 PS, Lamborghini protzt mit einem limitierten Sonderrenner namens Centenario LP770-4,

Ferrari zeigt mit dem GTC4 Lusso die luxuritalienische Version des Familienkombis (Nachfolger des FF).

Die Wiederauflage des Mazda RX-8 bzw. die Studie der möglicherweise kommenden Wiederauflage ist sicher eines der schönsten Autos der Messe überhaupt. Der Sportwagen mit voraussichtlich 400 bis 450 PS starkem Zweischeibenwankelmotor könnte nächstes Jahr zum 50-jährigen Wankel-Jubiläum kommen - oder in drei Jahren zur Hundertjahrfeier von Mazda.

Viel Sport und viel Spaß ohne große Motorleistung bietet der Fiat 124 Spider. Die Wiederauflage der Legende ist eine Kooperation mit Mazda und entspricht technisch dem MX-5 - abgesehen vom Motor. Der 1,4-Liter-Turbo leistet 140 PS.

Auch nur eine Sportwagenstudie, dafür eine besonders aufsehenerregende, kommt von Opel und lässt den klassischen GT wieder aufleben. Sieht ziemlich futuristisch aus mit der Seitenscheibe, die als solche von außen nicht zu erkennen ist, und der Tür, die bis zum Vorderrad reicht.

Dass Alfa Romeos Giulia sportorientiert ist, erkennt man schon daran, dass zuerst die 510 PS starke Quadrifoglio-Variante vorgestellt wurde. Jetzt schicken die Italiener die zivile Variante hinterher. Angetrieben werden sie von Vierzylindermotoren mit 200 PS (Benziner) oder 150 bzw. 180 PS (Diesel).

Und dann ist da noch der Aston Martin DB11, der Nachfolger des DB9 (der DB10 war ja nur für James Bond gebaut worden). Scharf schaut er aus, und scharf ist er auch: 5,2-Liter-V12, doppelt aufgeladen, 700 Nm ab 1500/min., 608 PS, 322 km/h, 0-100=3,9. Das Infotainment stammt von Daimler.

Die andere Großfraktion am Lac Leman hat mehr Bodenfreiheit. Zulassungsstatistiken, Modellprogramme der Hersteller und nicht zuletzt das Straßenbild offenbaren den seit Jahren anhaltenden SUV-Boom. Und egal wohin man blickt, auch in den zwei Messehallen des 86. Genfer Automobilsalons gibt es kein Entrinnen vor den hochgebockten Gelände-Softies.

Allen voran fährt der VW-Konzern neues Crossover-Material auf: Mit dem 4,19 Meter kurzen Q2 zeigt Audi, wie kantig und massig man sich in Ingolstadt ein Mini-SUV vorstellt - im Herbst geht der Q2 an den Start.

Dass auch bei VW selbst im Modellprogramm noch Platz ist für einen Hochbeiner für die Stadt zeigt die Studie T-Cross Breeze. In Polo-Größe, mit steiler Front wie beim Tiguan und ebenfalls sehr kastig fährt das Konzeptauto - sehr gewagt - gar ohne Dach in Genf vor. Das kleine VW-SUV kommt, das Cabrio hat nur theoretisch Chancen auf die Serie.

Eine Nummer größer kommt - als allererstes SUV der Marke überhaupt - im Juni der Seat Ateca auf den Markt, dann sogar mit Dreizylinder-Benziner.

Wiederum eine Studie mit Ausblick auf ein künftiges Mittelklasse-Modell zeigt Skoda mit dem 4,70 Meter langen Siebensitzer Vision S.

Maserati hat nun auch ein SUV, ein luxuriöses natürlich: Der Maserati Levante greift auch optisch voll den Porsche Cayenne an. Als Antrieb stehen zwei Dreiliter-Biturbo-V6-Benziner mit 350 und 430 PS zur Verfügung, sowie ein ebenso großer V6-Diesel mit 275 PS.

Dass der SUV-Trend auch einhergehen kann mit alternativer Mobilität, zeigen in Genf ganz dezidiert die asiatischen Hersteller: Zwischen Kompakt- und Mini-SUV hat Toyota den sehr progressiv gestalteten CH-R positioniert, der den Hybrid-Antrieb aus dem Prius nutzt.

Direkter Konkurrent ist der Kia Niro, der auf 4,36 Metern Länge ebenfalls als Hybrid noch in diesem Jahr auf den Markt kommt.

Daneben schwingt auch der Hyundai Ioniq die Fahne der elektrifizierten Antriebe besonders heftig: - das Modell kommt in drei Versionen: im Herbst als Hybrid und als Elektro-Auto, nächstes Jahr auch noch als Plug-in-Hybrid.

Künftig auch elektrifiziert werden soll der neue Bugatti - wobei dieser Aspekt natürlich nicht der erste ist, der uns bei einem 1500-PS-Sportler einfällt, der in weniger als 2,5 Sekunden auf 100 km/h ist. Ihrem Ruf als große Bühne für rassige Sportwagen wird der Autosalon in diesem Jahr einmal mehr gerecht.

Ganz elektrisch wird hingegen ein anderer Wahnsinnsbolide angetrieben: der Rimac Concept S. Vier Elektromotoren erzeugen 1384 PS sowie 1800 Nm und sollen für unfassbare Fahrleistungen gut sein: 0-100=2,5s, 0-200=5,6, 0-300=13,1s, als Höchstgeschwindigkeit geben die Kroaten 365 km/h an - allerdings sagen sie nicht, wie lange.

Vorfreude aufs gute Wetter schürt beispielsweise Mercedes mit dem C-Klasse Cabrio, das in der Spitze als AMG C43 mit 367 PS in Fahrt gebracht wird.

Abseits von Boliden und Gelände-Blendern sticht etwa der Volvo V90 aus der Masse heraus. Der Nachfolger des kantigen V70 geht als veritabler Schöngeist in den Markt.

Erstmals als Kombi gibt es den Kia Optima.

Außerdem gefällt uns der neue Renault Scénic, der sich kleinen Familien anempfiehlt.

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(Bild: kmm)



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