Dank Helium

Festplatten: Seagate durchbricht 10-Terabyte-Mauer

Elektronik
14.01.2016 16:30

Konventionelle Festplatten haben in puncto Speicherplatz das Limit des technisch Machbaren erreicht, die Hersteller tricksen nun mit neuen Festplattentechnologien, um Speichermedien mit noch höheren Kapazitäten bauen zu können. Einer dieser Tricks ist das Füllen des Gehäuses mit Helium. Dank ihm hat der Festplattenhersteller Seagate nun seine erste 10-Terabyte-HDD angekündigt.

Vor Seagate hatte auch der Rivale HGST - vormals Hitachi - mit heliumgefüllten Festplatten experimentiert und erste Modelle angekündigt. Das Edelgas sorgt einem "Heise"-Bericht zufolge dafür, dass die sich schnell drehenden Magnetplatten im Inneren der Festplatte mit weniger Turbulenzen zu kämpfen haben, dadurch dünner als bei luftgefüllten Festplatten ausfallen können, was die Möglichkeit bietet, mehr Magnetplatten ins Gehäuse zu pferchen.

Heliumplatte dürfte sehr teuer werden
Seagate hat mit dieser Technik nun eine 10-Terabyte-Festplatte gebaut, die vor allem für Firmenkunden gedacht ist. Ein Datum für den Marktstart und der Preis sind zwar noch nicht bekannt, man darf aber davon ausgehen, dass die 10-Terabyte-Platten mehr als 500 Euro kosten werden, kommt doch schon die größte luftgefüllte Seagate-Festplatte mit acht Terabyte Kapazität auf 440 Euro.

Die heliumgefüllte 10-Terabyte-Festplatte soll dem Bericht zufolge mit 7200 Umdrehungen pro Minute laufen und über 256 Megabyte Cache-Speicher verfügen. Weil sie sich an Firmenkunden richtet, soll sie ausgesprochen haltbar sein und auch Dauerbetrieb standhalten - laut Hersteller 2,5 Millionen Stunden, bevor es zu einem Ausfall kommt.

Machtkampf zwischen HDD und SSD
Dass Seagate Helium ins Festplattengehäuse füllt, um die Kapazität erhöhen zu können, ist bezeichnend für ein Kernproblem, vor dem die Festplattenindustrie heute steht: Mit konventionellen Mitteln ist die Kapazität von Festplatten nicht mehr zu steigern. Die Hersteller experimentieren deshalb mit neuen Technologien - etwa Heliumplatten, aber auch Laser-Festplatten, bei denen die Platte beim Schreibvorgang aufgeheizt wird.

Während die Festplattenindustrie mit immer raffinierteren Mitteln für Kapazitätssteigerungen sorgt, zeichnet sich bei der rivalisierenden SSD, bei der nicht auf Magnetscheiben, sondern auf Flash-Chips gesichert wird, ein immer rasanterer Preisverfall ab. Galten SSD-Laufwerke - sie sind weit schneller als Festplatten und verkürzen Ladezeiten signifikant - noch bis vor kurzem als zu teuer, um sie als Massenspeicher zu nutzen, gleicht sich ihr Preis pro Gigabyte jenem von Festplatten immer mehr an. Marktbeobachter gehen davon aus, dass SSDs der klassischen Festplatte als Massenspeicher bereits in zwei Jahren den Rang abgelaufen haben könnten.

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