Schnelle Rettung

Schutzengel aus der Cloud warnt vor Geisterfahrern

Web
11.09.2015 09:32
Achtung, Geisterfahrer! Allein in Österreich wurde diese Warnung im Vorjahr 358 Mal im Radio gesendet. Oft genug führen diese Falschfahrten zu kritischen Situationen und teilweise zu schweren Unfällen. Die Statistik zeigt, dass knapp jede dritte Falschfahrt bereits nach 500 Metern endet – im schlimmsten Fall tödlich. Die Warnung über den Rundfunk wird jedoch erst nach mehreren Minuten ausgestrahlt und damit zu spät. Beim deutschen Automobilzulieferer Bosch arbeitet man daher an einem "Schutzengel aus der Cloud", der den Fahrer wesentlich schneller informieren soll.

Die cloudbasierte Geisterfahrerwarnung von Bosch soll Autofahrer künftig bereits nach gut zehn Sekunden warnen. Um ein Fahren in falscher Richtung zu erkennen, vergleicht sie auf Wunsch des Fahrers die tatsächliche Bewegung des Fahrzeugs mit erlaubten Fahrtrichtungen, die in einer internetbasierten Datenbank hinterlegt sind. Bei unzulässigen Abweichungen wird der Fahrer auf seinen Fehler aufmerksam gemacht. Gleichzeitig werden entgegenkommende Autos gewarnt.

Basis der Funktion ist die regelmäßige, anonymisierte Meldung der eigenen Position an die Cloud – einem zentralen Rechenzentrum, in dem über das Internet Daten gespeichert und ausgewertet werden. Je mehr Fahrzeuge vernetzt seien, desto engmaschiger sei das unsichtbare Sicherheitsnetz, und umso vollständiger könne vor Falschfahrern gewarnt werden, so das Unternehmen in einer Mitteilung.

Der Software-Schutzengel soll von 2016 an als Cloud-Dienst verfügbar sein und dann in bestehende Apps wie myDriveAssist von Bosch oder in Infotainmentlösungen der Automobilhersteller eingebunden werden können. Die Falschfahrerwarnung erfordert allerdings eine kontinuierliche Verbindung mit dem Internet - etwa über eine bereits entsprechend ausgerüstete Infotainmentlösung oder das Smartphone.

Eine dieser Verbindungsmöglichkeiten sei oftmals bereits an Bord oder lasse sich einfach nachrüsten, sieht Bosch den Vorteil in seiner Lösung. Zusätzliche Hardware müsse nicht eingebaut werden. "Wir setzen auf eine schnelle Akzeptanz, damit das System seine lebensrettende Stärke baldmöglichst in vollem Umfang ausspielen kann", so Bosch-Geschäftsführer Dirk Hoheisel.

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