WLAN-Lautsprecher

Raumfeld One S und One M: Kompakter Spitzenklang

Elektronik
13.06.2015 09:00
Raumfeld - diese Marke steht seit 2008 für "zukunftsweisende Audiotechnologie auf höchstem Niveau". Die WLAN-Lautsprecher und Multiroom-Systeme des zwei Jahre nach seiner Gründung vom deutschen Lautsprecher-Spezialisten Teufel übernommenen Unternehmens sind hierzulande bislang jedoch nur wenigen bekannt. Das soll sich nun unter anderem mit einem Geschäft in Wien ändern. Grund genug, sich den One S und den One M genauer anzuhören.

Nach der Eröffnung eines ersten Flagship-Stores in Berlin will der bis dato ausschließlich online in Erscheinung getretene Hersteller weitere Geschäfte eröffnen, darunter noch heuer einen in Wien. Nach einer passenden Örtlichkeit werde bereits gesucht, verriet der Hersteller bei einem Besuch in der Bundeshauptstadt.

Sich als Hörer wieder bewusst Zeit für Musik zu nehmen, diese in erstklassigem Klang neu für sich zu entdecken, und zwar grenzenlos - dieses Ziel hat sich Raumfeld laut eigenen Angaben gesetzt. Die Berliner bieten dafür eine große Palette an Lautsprecherlösungen - von kleinen All-in-One-Systemen wie dem getesteten One S und dem One M über Regal- und Standlautsprecher bis zur Soundbar samt Flach-Subwoofer für den Fernseher. Der Clou: Sie alle lassen sich drahtlos miteinander verbinden, um Musik via WLAN in verschiedene Räume zu streamen - entweder überall synchron oder in jedem Raum eine andere. Neben dem Klang und hochwertigen Design im Vordergrund steht dabei vor allem eine einfache und komfortable Bedienung. Ob der One S und der One M halten, was der Hersteller verspricht, das hat krone.at getestet.

Das Setup
Die Installation des Multiroom-Systems gestaltet sich unkompliziert: Vor der ersten Inbetriebnahme müssen sowohl der One S als auch der größere One M mittels beiliegendem Netzwerkkabel mit dem WLAN-Router verbunden werden. Alternativ bietet Raumfeld mit dem rund 70 Euro teuren Expand einen Access-Point, der ausschließlich für das Streaming über die Lautsprecher ein eigenes WLAN bereitstellt. Die weitere Einrichtung der Lautsprecher ist dann dank der für iOS und Android kostenlos erhältlichen Raumfeld-App (für Windows Phone steht mit dem "RaumController" eine sehr gute inoffizielle Alternative zur Original-App zur Verfügung) eine Angelegenheit von wenigen Klicks bzw. Sekunden. Über sie werden Musikdienste wie Spotify, simfy, Napster, WiMP oder das von US-Rapper Jay Z frisch gegründete Tidal sowie andere Musikquellen aktiviert.

Bei Letzteren kann es sich um Medienserver etwa im Heimnetzwerk, NAS-Festplatten oder externe USB-Speicher handeln, für die beide Lautsprecher einen entsprechenden Eingang auf ihrer Rückseite bereithalten. Über einen Line-In-Eingang (Cinch) für etwa den Anschluss eines CD-Players verfügt indes nur der One M. Doch auch der kleinere One S taugt zur Wiedergabe alter CDs, Schallplatten oder gar Kassetten - allerdings braucht es dann dafür den für rund 180 Euro optional erhältlichen Connector: Der Netzwerkplayer bietet unter anderem eine Anschlussmöglichkeit für analoge Musikquellen und wandelt diese in hochauflösende Audiostreams bis 24 Bit und 192kHz.

Die Bedienung
Hängen beide Lautsprecher im WLAN und sind alle Musikquellen hinzugefügt, kann es auch schon losgehen. Ebenfalls über die App lassen sich ein oder mehrere Lautsprecher des Herstellers einzelnen Zonen zuweisen oder auch miteinander verbinden, um gleiche oder verschiedene Musik in mehreren Räumen zu genießen. Im Test ging das problemlos: Mit einem Klick bzw. Touch konnten wir den One S und den One M zu einer Gruppe zusammenfassen, um über sie dieselbe Musik wiederzugeben. Ein weiterer Touch genügte, um die Kopplung wieder aufzuheben und beide Lautsprecher getrennt voneinander anzusteuern - praktisch etwa für Familien, wenn die Kinder morgens im Bad eine andere Musik hören wollen als die Eltern im Wohnzimmer oder der Küche.

Dafür braucht es übrigens nicht einmal die App: Beide Systeme verfügen über vier Speicherplätze, denen sich durch längeres Gedrückthalten nicht nur Internetradiosender etwa aus dem umfangreichen Angebot des bereits vorinstallierten Dienstes TuneIn, sondern beispielsweise auch Playlists oder sogar einzelne Songs zuweisen lassen. Der Lieblingssong ist damit immer nur einen Tastenklick entfernt. Die Lautstärke lässt sich selbstredend ebenfalls über das Gerät verändern, im Gegensatz zu den gummierten Softtasten des One S verfügt der One M zu diesem Zweck allerdings über einen eleganten Drehregler aus Aluminium.

Der One S hat dafür gegenüber dem One M zwei andere Vorteile: Er ist zum einen spritzwassergeschützt und kann daher problemlos auch im Bad verwendet werden. Zum anderen lässt er sich an die Wand montieren - eine entsprechende Vorbohrung an der Unterseite des Geräts ist bereits vorhanden, die nötige Halterung muss allerdings zusätzlich erworben werden.

Der Klang
Wer denkt, dass man deswegen nun beim kleineren One S klangliche Einbußen in Kauf nehmen muss, wird eines Besseren belehrt. Trotz des kompakten Gehäuses erreicht der Lautsprecher dank zweier in die Seitenwangen eingelassener Passiv-Bass-Treiber mit 95 Millimetern Durchmesser erstaunlich tiefe Frequenzen, während ein 50-Watt-Digitalverstärker auch in größeren Räumen hohe und vor allem verzerrungsfreie Pegel ermöglicht. Mit seinem zusätzlichen 130-Millimeter-Subwoofer setzt der One M mit seiner Verstärkerleistung von 120 Watt dann in Sachen Tiefbass noch einen obendrauf. Und dennoch: Das Klangbild ist sowohl beim One S als auch beim One M keineswegs bassdominiert, sondern ausgewogen linear - eben so, wie es vom Künstler aufgenommen und gehört werden sollte.

Fazit: In puncto Klang, Design und Bedienkomfort lassen sowohl der One S als auch der One M keine Wünsche offen. Dass man dafür vielleicht etwas tiefer in die Tasche greifen muss, dürften Audio-Enthusiasten angesichts des unverfälschten Klangerlebnisses wohlwollend in Kauf nehmen: Der als die moderne Interpretation des Küchenradios angepriesene One M ist derzeit für 333 Euro erhältlich, der One S für rund 200 Euro. Wer sich von den klanglichen Qualitäten der Lautsprecher überzeugen will, muss übrigens nicht bis zur Eröffnung eines Stores in Wien warten: Der Hersteller gewährt jedem Käufer acht Wochen Probezeit.

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