Für den Hamburger Schulsenator Ties Rabe ist es ein Prestigeprojekt: In insgesamt sechs Schulen sollen Tafel, Stift und Schulheft ab nächstem Semestar abgeschafft werden. Stattdessen soll der Unterricht für 1.300 Schüler künftig mit modernen Hilfsmitteln wie Tablet, Laptop und WLAN stattfinden. Tabellenkalkulation soll beispielsweise im Mathematikunterricht, Musik-Software in der Musikerziehung genutzt werden, so der Plan.
Ärzte warnen vor Schäden durch WLAN
Kritisiert wurde das Vorhaben von Politikern und Ärzten, die befürchten, WLAN-Hotspots könnten den Kindern schaden. Insbesondere der Bürgerschaftsabgeordnete Walter Scheuerl habe massive Kritik an den Hightech-Klassen geäußert, hieß es zuvor in deutschen Medienberichten. Er habe das Projekt mit mehreren Gutachten kritisiert und Anfragen zur Sicherheit und Unbedenklichkeit des Projekts gestellt.
Der Kritiker berief sich auf die Ärzteinitiative Ärzte und Mobilfunk. Die Mediziner, die sich in der Gruppe zusammengeschlossen haben, orten einen Zusammenhang zwischen wachsender Nutzung digitaler Medien über Funknetzwerke und der Zunahme von Kopfschmerz, Überforderung, ADHS und psychischen Problemen bei Kindern und Jugendlichen. Außerdem könne WLAN-Strahlung Spermien schädigen und Erbgut verändern, heißt es von dem Verein.
Projekt ist trotz Kritik auf Schiene
Aller Kritik zum Trotz soll das WLAN-Projekt in den Hamburger Schulen realisiert werden, berichtet das IT-Portal "Heise". Berichte, wonach es gestoppt worden sei, seien unwahr, heißt es vom Hamburger Schulsenat. Man habe die Eltern der betroffenen Schüler befragt und überragende Zustimmung für das WLAN-Projekt erfahren. 400 WLAN-Befürwortern stand offenbar nur ein WLAN-Gegner gegenüber. Die fast 900.000 Euro teure Aktion sei auf Schiene und Schüler in einigen Hamburger Stadtteilen sollen schon bald ihre eigenen Laptops und Tablets im Unterricht verwenden können.
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