Taferlklassler

So helfen Sie Ihrem Kind beim Schreibenlernen

Leben
25.07.2014 14:58
Verglichen mit dem Sprechenlernen ist das Schreibenlernen ein deutlich komplexerer Prozess, der für Kinder teils harte Arbeit bedeutet. Denn es sind verschiedene Gehirnbereiche involviert, und auch feinmotorisch braucht man schon gewisse Voraussetzungen. Wie Sie Ihr Kind unterstützen können, erfahren Sie hier.

Die meisten Kinder können zum Zeitpunkt der Einschulung zumindest ihren Namen schreiben. Dabei ist es oft mehr das Nachahmen von eingeübten Linien, denen nur ein geringes Buchstabenverständnis vorausgeht. In einigen Bundesländern ist allerdings durch Vorschulprogramme die sichere Kenntnis der Buchstaben eine Voraussetzung für die Einschulung. Daraus leitet sich jedoch nicht automatisch eine Lese- oder Schreibfähigkeit ab.

Es gibt keine einheitliche Empfehlung, wann mit dem Schreiben begonnen werden sollte. Für die Einschulung ist es meist notwendig, dass das Kind seinen eigenen Namen bereits schreiben kann, und sicher ist es hilfreich, wenn das Kind schon ein wenig Buchstabengefühl hat. Hat das Kind eine Vorschule besucht, ist dies meist schon gegeben. In der ersten Klasse Volksschule werden dann alle Buchstaben, sowie Buchstabenkombinationen wie etwa "sch", "st" "äu" und andere vermittelt. Auch Satzzeichen wie Punkt, Rufzeichen und Beistrich werden gelernt.

Für die Kinder ist das meist eine herausfordernde Zeit. Im Kindergarten waren sie es gewohnt, zu malen und zu zeichnen – ein offener und kreativer Prozess. Beim Schreiben gibt es ein klares Richtig und Falsch. Und es gibt Unterschiede zwischen gesprochener und geschriebener Sprache. Etwa das Wort "Stau": Gesprochen mit "Sch", wird es dennoch mit "S" geschrieben. Manche Buchstaben werden lang, andere kurz gesprochen - und dennoch gleich geschrieben. Auch doppelte Buchstaben, wie das Doppel-S, können für Herausforderungen sorgen.

Auch lernen Kinder, dass unsere Sprache aus einzelnen Worten gebildet wird. Kinder unterteilen beim Sprechen das Gesagte gedanklich noch nicht in einzelne Worte, müssen sich dieser Tatsache bewusst werden.

Die andere Dimension des Schreibens ist die motorische Komponente. Nicht genug, dass Kinder die Bedeutung von vorgegebenen Symbolen verstehen und wiedergeben lernen müssen, auch müssen sie diese Symbole in sauberer, exakter Form zu Papier bringen. Gerade nach dem freien Malen im Kindergarten fällt es manchen Kindern schwer, auf einmal genau zwischen zwei Zeilen schreiben zu müssen und vorgegebene Zeichen abmalen zu müssen. Manche Kinder haben anfangs auch Probleme, den Stift in der Hand zu halten, den richtigen Druck am Papier zu finden oder die Buchstaben zu proportionieren.

Das Kind unterstützen
Es ist noch kein Schreibprofi vom Himmel gefallen. Üben Sie mit Ihrem Kind, damit es rasch Routine bekommt. Wichtig dabei ist, dass es kein Zwang ist und Sie wirklich jeden Fortschritt loben. Denn das Kind ist bei jedem Wort sehr stolz, das es geschrieben hat. Wenn Fehler drinstecken, loben Sie zuerst die richtigen Teile und verbessern Sie dann, aber ohne zu schimpfen. Sonst ist es mit der Freude am Schreibenlernen schnell vorbei.

Bitten Sie das Kind, Kleinigkeiten für Sie zu notieren: Einkaufszettel, eine kurze Erinnerung – jedoch ohne das Kind zu überfordern. Aber so übt das Kind und erkennt schnell, dass Schreiben im täglichen Leben wichtig ist.

Erkennen Sie, dass Ihr Kind noch Probleme mit der richtigen Schreibhaltung hat, weil es den Stift sehr fest umklammert oder an der Spitze von zwei Fingern hält, können Sie ihm zunächst die richtige Haltung immer wieder zeigen oder Sie kaufen eine kleine Schreibhilfe aus rutschfestem Gummi, die auf den Stift gestülpt wird. Damit wird dem Kind geholfen, sich an die richtige Haltung zu gewöhnen. Nehmen Sie Ihr Kind unbedingt beim Kauf mit, damit es ausprobieren kann, mit welcher Schreibhilfe es am besten zurechtkommt. Auch können Sie verschiedene Härtegrade von Bleistiften durchprobieren, um zu sehen, mit welchem Stift Ihr Kind gut schreiben kann. Zusätzlich sollten Sie eine rutschfeste Schreibtischunterlage kaufen, da man auf dieser besser schreibt als auf einer harten Tischplatte.

Weiters sollten Sie schon im Kindergarten mit Fingerübungen beginnen: Spielen mit Knetmasse, Teig kneten, Basteln, Papierfalten, selbst ein Brot bestreichen etc. sind gute Übungen für Fingerkraft und Feinmotorik.

Auch hilft es, mit dem Kind viel zu lesen, da es so die Schriftbilder der Worte kennenlernt, Worte und Satzstellungen sieht und sich einprägen kann und es so die Verbindung aus Lesen und Schreiben schneller schaffen kann.

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(Bild: kmm)



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