Mysteriöser KI-Cowboy

Lied wird zum Hit, doch Sänger existiert gar nicht

Musik
11.11.2025 19:15

Mit „Walk My Walk“ von Breaking Rust steht derzeit ein Lied auf Platz 1 der US-Billboard-Charts, der im wahrsten Sinne aus dem Nichts kam. Der Künstler hinter dem Song klingt nach rauer Cowboy-Stimme, doch einen echten Menschen gibt es nicht. Breaking Rust ist eine Künstliche Intelligenz – ein virtueller Musiker, der Millionen Streams und Zehntausende Follower auf Spotify und Instagram erreicht hat.

kmm

Seit Mitte Oktober teilt Breaking Rust düstere, cineastische Clips eines einsamen Cowboys auf Instagram, wo der KI-Artist mittlerweile über 37.000 Fans hat. Auf Spotify folgen ihm mehr als zwei Millionen monatliche Hörer, mehrere Songs überschreiten die Millionengrenze an Streams. Der Vorgängerhit „Livin’ on Borrowed Time“ wurde bereits über vier Millionen Mal gestreamt – und nun landet das Lied sogar an der Spitze der „Country Digital Song Sales“.

Trotz dieses Erfolgs ist Breaking Rust nicht der populärste Country-Song in den USA. Auf den offiziellen Billboard-Hauptcharts führt aktuell Morgan Wallens „I Got Better“, während Cody Johnsons „Travelin’ Soldier“ bei Streaming-Plattformen die Spitze hält.

Beim Musikvideo zum Hit zeigte sich die KI nicht annähernd so kreativ wie beim musikalischen Part:

Quasi ein Selbstportrait: So stellt sich die Künstliche Intelligenz den nicht existenten Sänger ...
Quasi ein Selbstportrait: So stellt sich die Künstliche Intelligenz den nicht existenten Sänger vor.(Bild: Breaking Rust)

Sogar Zweifel, ob Produzent existiert
Die Musik von Breaking Rust klingt wie klassische Country-Musik, doch ihr Entstehungsprozess ist vollständig künstlich. Die Songs werden Aubierre Rivaldo Taylor zugeschrieben – einer kaum bekannten Figur, die offenbar nur mit Breaking Rust und einem weiteren KI-Musikprojekt namens Defbeatsai verbunden ist. Manche Experten bezweifeln sogar, ob Taylor selbst real ist.

Klare Grenzen für KI gefordert
Das Phänomen ist kein Einzelfall: Bereits die KI-Rockband Velvet Sundown oder die virtuelle Sängerin Xania Monet konnten durch KI-generierte Musik große Reichweiten erzielen. Die Erfolge werfen Fragen auf, wie Streaming-Plattformen und Musikindustrie künftig mit künstlichen Künstlern umgehen sollen. Sowohl Musiker wie Elton John oder Dua Lipa als auch Gesetzgeber fordern inzwischen klare Regeln für KI-generierte Musik.

Mit der Chartplatzierung von Breaking Rust zeigt sich, dass die Grenze zwischen realer und virtueller Musik zunehmend verschwimmt – und die US-Country-Szene ist nur der Anfang.

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