Hamas soll fallen
Räumungsbefehl! Israel bereitet neue Offensive vor
Die israelische Regierung von Benjamin Netanyahu will den „gesamten Gazastreifen“ einnehmen. Sein Militär ist ob der Sprengkraft der Pläne skeptisch – bereitet die Palästinenser in der Enklave jedoch bereits auf eine neue Offensive vor.
Noch vor Beratungen über eine Ausweitung des Gaza-Kriegs hat die israelische Armee einen Räumungsaufruf für Wohngebiete im Süden der Stadt Gaza veröffentlicht. Ein Militärsprecher forderte in arabischer Sprache die Einwohner des Viertels Al-Saitun dazu auf, sich sofort in Richtung Süden in die humanitäre Zone in Al-Mawasi zu begeben. Entsprechend vorheriger Warnungen weite die Armee ihren Einsatz in Richtung Westen aus, hieß es weiter in der Mitteilung.
Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor 22 Monaten nach dem beispiellosen Hamas-Massaker in Israel ist fast die gesamte Bevölkerung des Gazastreifens zu Binnenvertriebenen geworden. Viele Menschen mussten seitdem bereits mehrfach flüchten. Auch in der humanitären Zone Al-Mawasi kam es immer wieder zu tödlichen Angriffen.
Entscheidung soll am Donnerstag fallen
Das israelische Sicherheitskabinett soll nach Medienberichten am Donnerstag über einen Plan zur Einnahme des gesamten Gazastreifens entscheiden. Die Armeeführung warnt demnach vor einem solchen Schritt, zu dem Regierungschef Benjamin Netanyahu tendiere.
Der israelische Rundfunk berichtete, im Rahmen eines solchen Planes müsse das Militär in die Flüchtlingsviertel im zentralen Abschnitt des Küstenabschnitts sowie die Stadt Gaza vordringen. Generalstabschef Eyal Zamir habe vor einer „Falle“ sowie tödlicher Gefahr für Geiseln und Soldaten gewarnt.
Chaotische Szenen im Gazastreifen
Im Gazastreifen sind unterdessen nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Zivilschutzbehörde 20 Menschen durch einen umkippenden Lastwagen mit Hilfslieferungen getötet worden.
Dutzende weitere Menschen, die in Nusseirat im Zentrum des Palästinensergebiets auf Essenslieferungen warteten, seien verletzt worden, als der Laster zur Seite kippte, sagte Zivilschutzsprecher Mahmud Bassal am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Der Lkw sei gezwungen gewesen, über Straßen zu fahren, die wegen der israelischen Bombardierungen in einem schlechten Zustand seien, fügte Bassal hinzu.
Die von der Hamas kontrollierte Regierung im Gazastreifen warf Israel am Mittwoch vor, die Zufahrt über sichere Straßen für die Lkw mit Hilfsladungen zu erschweren, sodass die Fahrer „gezwungen“ seien, Wege zu nehmen, die von „ausgehungerten Zivilisten“ belagert würden, die „seit Wochen auf lebensnotwendige Güter“ warteten. Dies führe dazu, dass die Wartenden auf die Lastwägen zustürmten und versuchten, mit Gewalt an die Ladungen zu kommen, hieß es in einer Erklärung. Die israelische Armee erklärte auf Nachfrage, die Angaben zu prüfen.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.