Israels Premier Benjamin Netanyahu kündigt nun an, die Geiseln mit militärischen Mitteln befreien zu wollen: Das Land werde sich nicht brechen lassen. Berichten zufolge strebt Netanyahu die Einnahme von ganz Gaza an.
Der 24-jährige Evyatar David, abgemagert bis auf die Knochen, seit fast zwei Jahren in Geiselhaft, gefilmt in einem finsteren Betontunnel, wie er sein eigenes Grab schaufeln muss. Und der 22-jährige Rom Braslavski, der vor Schmerzen stöhnt, und den seine Peiniger zwingen, zu beschreiben, wie es sich anfühlt, zu verhungern.
Netanyahu will Geiseln mit militärischen Mitteln befreien
Mit zwei am Wochenende veröffentlichten Videos haben die Terroristen der palästinensischen Hamas und des Islamischen Dschihad einmal mehr unter Beweis gestellt, was für eine sadistische Bande sie sind, was für Monster in Menschengestalt. Ganz Israel steht unter Schock.
Israels Premier Netanyahu erwägt als Reaktion, den Krieg im Gazastreifen noch auszuweiten. Er will versuchen, die Geiseln mit militärischen Mitteln zu befreien. Details nannte er nicht. Nur so viel: Er sei nun noch entschlossener, die Geiseln zu befreien, die Hamas zu eliminieren und dafür zu sorgen, dass von Gaza nie wieder eine Gefahr für Israel ausgeht: „Die Hamas versucht, Israel mit den grauenhaften Geiselvideos zu brechen. Mit der falschen Horror-Propaganda, die sie in der Welt verbreitet. Das wird aber nicht gelingen.“
„Die Würfel sind gefallen“
Medienberichten zufolge soll Netanyahu planen, den Gazastreifen vollständig einzunehmen. Dafür wolle er sich in den nächsten Tagen Rückendeckung des Kabinetts und der Militärführung holen, sagte er demnach zu Ministern. Das Nachrichtenportal ynetnews.com zitierte am Montag einen Mitarbeiter, der ihm nahesteht, mit den Worten: „Die Würfel sind gefallen – wir beabsichtigen, den Gazastreifen vollständig zu besetzen.“
Die israelischen Streitkräfte kontrollieren derzeit rund 75 Prozent der Fläche des rund 365 Quadratkilometer umfassenden Küstengebiets. Die Geiseln werden in jenen Teilen vermutet, in die das israelische Militär bisher nicht vorgedrungen ist und die weiterhin von der Hamas kontrolliert werden.
Allerdings ist die klare Mehrheit der Israelis überzeugt, dass eine gewaltsame Befreiung der Geiseln nicht gelingen kann, und fordert ein Abkommen mit der Hamas. Die Terrororganisation ist dazu aber nur unter Bedingungen bereit, die Netanyahu nicht akzeptiert. Dennoch wird auch in einem Brief von 550 Ex-Sicherheitsbeamten sowie ehemaligen Geheimdienst- und Generalstabschefs ein Kriegsende gefordert: Die Hamas sei keine strategische Gefahr mehr.
Deutscher Streit über Umgang mit Israel
Unterdessen ist innerhalb der CDU in Deutschland ein Streit über den Umgang mit Israel ausgebrochen. Armin Laschet, der Leiter des Auswärtigen Ausschusses und frühere CDU-Chef, fordert von Bundeskanzler Friedrich Merz und Außenminister Johann Wadephul eine deutlichere Unterstützung Israels, ein klares Vorgehen gegen die Hamas und mehr Einsatz für die Freilassung der Geiseln, unter denen sich auch deutsche Staatsbürger befinden.
„Warum sind die Bilder der geschundenen Deutschen nicht täglich in den deutschen Medien“, fragt Laschet. Er fordert, die Bilder sollten in deutschen Straßen und Flughäfen hängen: „Diese Barbarei an unseren Landsleuten sollte öffentlich benannt werden.“
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