Botschaft von Geisel

Schock-Aufnahme aus Gaza: „Ich kann nicht atmen“

Ausland
04.08.2025 11:23

Terroristen im Gazastreifen haben eine neue Propagandawelle gestartet. Mit Videos von gepeinigten Geiseln foltern sie dabei Angehörige, um weiteren Druck auf Israel aufzubauen. Dieses Mal traf es Rom Braslavski, dessen Eltern ihm nun beim Sterben zusehen müssen ...

Rom, mittlerweile 22 Jahre alt, sieht aus wie ein Geist. Er spricht mit leiser, gebrechlicher Stimme. In jedem Wort liegen brechende Schmerzen. Unvorstellbare Qualen. Seine Peiniger zwingen ihn, zu beschreiben, wie es ihm geht. Oder besser gesagt: Wie es sich anfühlt, langsam im Staub zu verhungern.

„Mein Name ist Rom Braslavski. Ich bin 22 Jahre alt und komme aus Jerusalem. Ich bin ein Gefangener des Islamischen Dschihad und bin seit fast zwei Jahren hier. Ich leide schrecklich“, setzt der sichtlich abgemagerte Rom an. Er könne nicht mehr aufstehen, nicht aufs Klo gehen. Das Essen gehe ihm auch aus: „Drei Körner Falafel habe ich heute gegessen. Gestern kaum einen Teller Reis. Ich kann nicht mehr atmen. Ich kann nicht mehr leben!“, erklärt der Deutsch-Israeli in dem Video, das auch krone.at vorliegt und von seiner Familie freigegeben wurde.

Sein rechtes Bein mache ihm zu schaffen. Immer wieder krümmt er sich vor Schmerzen. Die Bilder sind kaum zu ertragen. Seine Eltern haben nur noch wenig Hoffnung, dass ihr Sohn überlebt. „Er stirbt. Du siehst deinen Sohn vor deinen Augen sterben und kannst nichts dagegen tun“, erklärt sein Vater Ofir gegenüber dem Sender „Channel 12 News“.

Vor einem Jahr hatten die Terroristen Rom schon einmal in den Mittelpunkt ihrer Propaganda gestellt. Da hatte er noch „Hoffnung in den Augen“, vermutet Ofir Braslavski. In den vielen Monaten zwischen den Aufnahmen sei aber etwas in Rom zerbrochen. „Er will nicht mehr leben. Sie foltern ihn, es bleibt keine Zeit mehr. Er wird bald sterben.“

Rom wird bereits 668 Tage lang festgehalten. Der junge Mann arbeitete als Security bei jenem Musikfestival, das von den Islamisten während des Oktober-Massakers überfallen wurde und sich innerhalb weniger Augenblicke in ein Abschlachten feiernder Menschen verwandelte. 

Der Islamische Dschihad behauptet, dass der Kontakt zu Roms Entführern nach der Aufzeichnung des Videos verloren gegangen sei. Ob das stimmt, kann nicht unabhängig überprüft werden. Palästinensische Terroristen haben in der Vergangenheit über das Schicksal von Geiseln gelogen. Eine Taktik der psychologischen Kriegsführung. 

Neue Propagandawelle
Die Terrororganisationen im Gazastreifen veröffentlichten zuletzt vermehrt Videos von israelischen Geiseln, die bis auf die Knochen abgemagert sind. Die Bilder sorgen international für Entsetzen und Empörung.

Die Hamas und der Islamische Dschihad wollen damit offenbar Druck auf Israel ausüben und zeigen, dass auch die Geiseln vom Mangel an Lebensmitteln in der Enklave betroffen sind. Einen starken Kontrast zu den abgemagerten Geiseln bildete zuletzt allerdings ein Unterarm eines Entführers, der wohlgenährt wirkte (siehe Tweet oben). Den Terroristen wird vorgeworfen, Hilfsgüter für die hungernde Zivilbevölkerung zu unterschlagen. Sowohl Israel als auch die Palästinenser beschuldigen sich gegenseitig, Hunger als völkerrechtswidrige Waffe einzusetzen. 

In diesen Tagen Hoffnung zu finden, fällt auch Roms Mutter Tami schwer. „Ich habe versucht, die Realität zu verdrängen, aber als ich das Video sah, hat es mich getroffen“, wird sie in einer Erklärung zitiert.

Zitat Icon

Rom, mein Leben, ich weine mit dir.

Mutter der Geisel

„Rom schreit nicht oder wird wütend, er spricht mit schwacher Stimme, wie jemand, der nicht mehr die Kraft hat zu kämpfen.“

Es sei wichtig, dass die ganze Welt den Schrecken im Gazastreifen sehe. Auch wenn es ihr persönlich schwerfalle, „meinen Rom“ in seinem schlimmen Zustand öffentlich zu zeigen. „Man sagt, wenn die Worte versagen, sprechen die Tränen. Rom, mein Leben, ich weine mit dir.“ 

Sie versprach ihrem Sohn, nicht zu ruhen, bis sie ihn wieder in ihren Händen festhalten könne: „Bis du nach Hause kommst.“

Anmerkung der Redaktion: Aus Pietätsgründen haben wir uns dagegen entschieden, das Propaganda-Video der Terrororganisation Islamischer Dschihad zu veröffentlichen.

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