Hunderttausende gingen in der iranischen Hauptstadt Teheran anlässlich der Trauerzeremonie für die im Zwölftage-Krieg mit Israel Gefallenen auf die Straße. Stimmung und Ton waren aggressiv.
In Teheran haben am Samstag die Trauerfeiern für iranische Opfer des zwölftägigen Kriegs mit Israel begonnen. Auf dem Revolutionsplatz im Zentrum der Hauptstadt versammelten sich Tausende Menschen. Von dort zogen sie in einem Trauerzug zum Asadi-Platz – elf Kilometer durch die Stadt.
Parolen gegen Israel und die USA
Viele trugen Porträts der Toten, schwenkten Fahnen, riefen Parolen gegen Israel und die USA. Geehrt wurden vor allem ranghohe Militärs und Atomforscher, darunter Generalstabschef Mohammad Bagheri und Raketenchef Amir Ali Hadschisadeh.
600 zivile Todesopfer
Insgesamt sollen laut Regierung mehr als 60 hochrangige Personen getötet worden sein. Auch Frauen und Kinder kamen ums Leben. Die Regierung spricht von über 600 zivilen Todesopfern, Menschenrechtsgruppen von deutlich mehr.
Präsident Massud Peseschkian und Außenminister Abbas Araqchi nahmen an der Zeremonie teil. Chamenei, Irans oberster Führer, blieb der Feier fern – er ist seit Beginn des Krieges nicht mehr öffentlich aufgetreten. In einer Botschaft erklärte er den Iran aber zum Sieger.
Ton wird wieder schärfer
Der Krieg war kurz, aber heftig. Israel griff iranische Atomanlagen an, der Iran antwortete mit Drohnen und Raketen. Dann griffen auch die USA ein – sie bombardierten iranische Anlagen. Erst danach trat eine Waffenruhe in Kraft. Seitdem wird nicht mehr geschossen – aber der Ton wird wieder schärfer.
US-Präsident Trump behauptet, er habe den Ajatollah vor einem schmachvollen Tod bewahrt. Außenminister Araqchi reagierte empört: Wer ernsthaft ein Abkommen wolle, solle nicht den Anführer eines ganzen Landes beleidigen. Ob es nun zu neuen Atomverhandlungen kommt, bleibt offen.
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