Nach der Waffenruhe ist vor dem nächsten Konflikt? Iran-Experte Hessam Habibi warnt im Gespräch mit der „Krone“: „Im Iran herrscht keine Einigkeit – für viele ist das nur eine Halbzeit, keine Lösung.“ Präsident Massud Peseschkian hatte zwar angekündigt, zu Verhandlungen bereit zu sein. Doch laut Habibi sei der Präsident im iranischen Machtapparat nur eine Stimme von vielen. „Entscheidend ist, wie sich Sicherheitskreise und die Hardliner im Regime positionieren – und die sind tief gespalten.“
Auch zur Zerstörung des iranischen Atomprogramms durch US-Angriffe gibt es widersprüchliche Einschätzungen: Während die CIA von jahrelangen Rückschlägen spricht, gehen andere Dienste nur von Monaten aus. Habibi betont: „Das Wissen ist da, der politische Wille auch – die Frage ist nur: Wann geht es weiter?“ Derzeit sei es für internationale Inspektoren kaum möglich, gesicherte Aussagen zu treffen. Grund: Das iranische Parlament habe die Zusammenarbeit mit der Atomenergiebehörde stark eingeschränkt.
Und was ist mit Donald Trump, der sich als Architekt der Waffenruhe inszeniert? Auch hier zeigt sich laut Habibi ein tiefes Misstrauen: „Für viele Iraner ist es der gleiche Trump, der 2018 das Atomabkommen platzen ließ – und heute nicht berechenbarer ist als damals.“ Trotzdem gebe es im Iran Stimmen, die mit Trump auf einen neuen Deal hoffen – „nicht nur beim Atomprogramm, sondern für eine umfassendere Friedenslösung“. Ob es dazu kommt, sei völlig offen.
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