Von der Wintergerste über den Mais bis hin zur Sojabohne – mehr als 1000 verschiedene Kulturen hat die Saatbau Linz ihrem Programm. „Wir sind mutig, wir züchten weiter“, sagt Geschäftsführer Josef Fraundorfer. Von Saatgut-Riesen wie Monsanto und Co. lässt man sich nicht abschrecken.
„Die vier großen Player am Markt haben 50 Prozent des Saatgutes in Händen – obwohl die Übermacht so extrem ist, sind wir gegen den Trend gewachsen“, sagt Josef Fraundorfer, Geschäftsführer der Saatbau Linz.
Das 75-Jahre-Jubiläum feiert das Unternehmen heuer, das längst zu einer internationalen Drehscheibe geworden ist. Je nach Bereich hat man einen Exportanteil zwischen 50 und 90 Prozent, der Heimmarkt in Österreich ist viel zu klein. „Wir sind ein agrarischer Zwerg“, sagt Fraundorfer. Die Saatbau Linz hat gelernt, mit Druck umzugehen. „Wir können das Gleiche, was die Großen können – die haben nur mehr Geld zur Verfügung“, meint der Saatbau-Linz-Chef. Und weiter: „Der Wettbewerbsdruck ist enorm, gerade im Saatgutbereich, das ist wie in der Automobilindustrie, aber wir können damit umgehen.“
Weil die EU Pflanzenschutzmittel verboten hat und damit auch die Saagutproduktion für gewisse Kulturen schwierig geworden ist, weicht man zum Teil auch außerhalb die Europäische Union aus. „Vielleicht ist in Zukunft da auch etwas in England möglich“, sinniert Fraundorfer, der auch verrät, dass man aktuell dabei ist, in Kasachstan ein Tochterunternehmen aufzubauen.
Die Entwicklung für die heimische Landwirtschaft stimmt ihn nachdenklich. „Wir werden in den nächsten 15 bis 20 Jahren den Selbstversorgungsgrad in der Landwirtschaft verlieren“, sagt er. Fraundorfer nennt als Gründe dafür den Klimawandel, aber auch Unkraut, Schädlingsdruck, dazu Krankheiten, die kaum einzudämmen sind: „Der Regulierungswahn und die Verbotspolitik führen dazu, dass wir Probleme haben.“
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