Der islamistische Glaubensführer Ali Chamenei hat sich erstmals zum Krieg gegen Israel und dem US-Angriff auf seine Atomanlagen geäußert. In einer Videobotschaft behauptete er gegenüber seinen Landsleuten fälschlicherweise, das „zionistische Regime“ zermalmt zu haben.
Als der 12-Tage-Krieg begann, begab sich der Ayatollah auf Tauchstation. Jetzt meldete er sich mit einer Videobotschaft zurück, die im iranischen TV ausgestrahlt wurde. Darin tischte er seinen Landsleuten eine eigenwillige Version der Geschehnisse auf. Zitate seiner Rede wurden über seinen englischsprachigen X-Kanal geteilt.
„Das zionistische Regime wurde unter den Schlägen der Islamischen Republik praktisch niedergeschlagen und zermalmt.“ Mit „zionistischem Regime“ ist Israel gemeint, dessen Namen der Ober-Mullah nicht ausspricht.
Dass iranische Atomanlagen durch Direktschläge der USA mindestens schwer beschädigt wurden, ließ Chamenei unerwähnt. Stattdessen hätten sich die Vereinigten Staaten eine „schwere Ohrfeige“ abgeholt.
Geistlicher Führer droht Trump
Dann drohte er den USA: „Die Tatsache, dass die Islamische Republik Zugang zu wichtigen US-Zentren in der Region hat und jederzeit eingreifen kann, wenn sie es für nötig hält, ist von großer Bedeutung. Ein solches Vorgehen könnte sich auch in Zukunft wiederholen. Sollte es zu einer Aggression kommen, wird der Feind mit Sicherheit einen hohen Preis zahlen.“
Israel hatte am 13. Juni einen „präventiven“ Großangriff auf den Iran gestartet und dies mit dem fortgeschrittenen iranischen Atom- und Raketenprogramm begründet. Der Iran überzog Israel seinerseits mit massiven Angriffswellen.
Die USA griffen in der Nacht auf Sonntag in den Krieg zwischen Israel und dem Iran ein und bombardierten die iranischen Atomanlagen Fordo, Natanz und Isfahan mit bunkerbrechenden Bomben. Der Iran attackierte daraufhin am Montag die US-Luftwaffenbasis Al-Udeid in Katar. Am Dienstag trat nach zwölf Tagen Krieg eine Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran in Kraft.
Machterhalt für iranische Führung
Die von den Angriffen massiv geschwächte Islamische Republik wollte (vorerst) vermutlich keine weitere Eskalation des Konflikts riskieren. Experten zufolge hätte ein großer Krieg das Fortdauern der iranischen Führung um Ajatollah Ali Chamenei selbst bedrohen können. Israel scheint seine Kriegsziele mit Blick auf das Atomprogramm als erfüllt anzusehen – und die Führung in Teheran kann sich mit der Waffenruhe an der Macht halten.
Trump sagte, dass neue Atomgespräche mit dem Iran geplant seien, nachdem der Krieg vorherige Gespräche zum Scheitern gebracht hatte. Die Gespräche sollten in der kommenden Woche stattfinden. „Wir könnten eine Vereinbarung unterzeichnen. Ich weiß es nicht“, sagte Trump.
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