Noch vor dem offiziellen Stopp des Familiennachzugs ist dieser in der Praxis nahezu zum Stillstand gekommen. Laut aktueller Statistik des Innenministeriums reisten im Mai lediglich 74 Personen im Rahmen des Familiennachzugs ein – im Vergleichsmonat 2024 waren es noch 1270.
Der massive Rückgang wird hauptsächlich darauf zurückgeführt, dass Anträge von syrischen Staatsbürgern seit dem politischen Umbruch in Damaskus nur noch in Ausnahmefällen bearbeitet werden.
Seit Jahresbeginn haben mehr als 300 Syrer Österreich verlassen. Das ist laut Innenministerium um ein Drittel mehr als in den Jahren 2023 und 2024 zusammen. 58 Personen mit syrischer Herkunft wurden in Folge von Dublin-Überstellungen in das zuständige europäische Land gebracht.
Asylanträge gab es im Mai insgesamt 1443. Das ist zwar nach Jänner der zweithöchste Monatswert, jedoch gegenüber dem Vergleichsmonat 2024 ein Rückgang um 42 Prozent. Insgesamt sind in den ersten fünf Monaten die Zahlen um 36 Prozent zurückgegangen – die „Krone“ berichtete bereits.
Gut 1400 Asylanträge bis Ende Mai
FPÖ: „Innenminister seit Jahren säumig“
Kritik kommt dennoch von der FPÖ. Die Zahlen des Innenministeriums würden sich auf einen „ausschließlich verschobenen Familiennachzug stützen, während die sich im Land befindlichen Illegalen unser System zum Kollabieren bringen“, so Sicherheitssprecher Gernot Darmann. Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) sei bei Abschiebungen seit Jahren säumig.
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