Nach den israelischen Luftschlägen auf iranische Militäranlagen hat sich nun auch Donald Trump erstmals zu Wort gemeldet. Der US-Präsident richtete eine knallharte Drohung an das Mullah-Regime in Teheran. Unterdessen kündigte Israels Premier Benjamin Netanyahu neue Gespräche mit Washington und Moskau an.
Trump schrieb auf seiner Plattform Truth Social: „Ich habe dem Iran Chance um Chance gegeben, ein Abkommen zu schließen. Ich sagte ihnen, sie sollen es einfach tun. Aber sie haben es nicht geschafft. (…) Einige iranische Hardliner sprachen mutig, aber sie wussten nicht, was kurz bevorstand. Sie sind jetzt alle TOT, und es wird nur noch schlimmer!“
Es habe bereits „großes Sterben und Zerstörung gegeben, aber es ist noch Zeit, dieses Gemetzel – mit bereits geplanten, noch brutaleren Angriffen – zu beenden“.
Trump beschwört das Mullah-Regime: „Der Iran muss ein Abkommen schließen, bevor nichts mehr übrig ist, und retten, was einst als das Iranische Reich bekannt war – TUT ES EINFACH, BEVOR ES ZU SPÄT IST.“
Der Republikaner stellt sich offen auf die Seite Israels – nur Stunden nachdem israelische Jets mutmaßlich Munitionslager und Drohnenfabriken zerstört hatten. Bei dem Angriff im Iran ist nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) eine der wichtigsten iranischen Atomanlagen zum Ziel geworden. Auch der iranische Armeechef Mohammed Bagheri und der Chef der Revolutionsgarden, Hussein Salami, wurden getötet.
Es hat bereits viel Tod und große Zerstörung gegeben, aber es ist noch Zeit, dieses Gemetzel zu beenden, wobei die nächsten Angriffe noch brutaler sein werden und bereits geplant sind.
US-Präsident Donald Trump
Zweite Angriffswelle Israels gestartet
Fast zeitgleich zur Trump-Äußerung hat Israel Medienberichten zufolge eine neue Welle von Angriffen auf den Iran ausgeführt. Explosionen ereigneten sich unter anderem in den Millionenstädten Tabris, Schiras und bei der Atomanlage Natanz.
Bilder der israelischen Angriffswelle:
In seinem Posting lobte Trump die militärische Stärke der USA und Israels: „Die Vereinigten Staaten stellen bei Weitem die tödlichste Militärtechnik der Welt her. Und Israel hat viel davon – mit noch mehr auf dem Weg. Und sie wissen, wie man sie einsetzt.“
Netanyahu kündigt Gespräche mit Trump und Putin an
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu will nach Angaben seines Büros wohl noch im Lauf des Freitags mit Trump und Russlands Staatschef Wladimir Putin sprechen. Demnach hat Netanyahu bereits mit dem deutschen Bundeskanzler Friedrich Merz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und dem indischen Ministerpräsidenten Narendra Modi gesprochen. Alle hätten Verständnis geäußert, dass sich Israel gegen die iranische Bedrohung verteidigen müsse, so Netanyahus Büro.
Iran droht mit Vergeltung: „Werden Angriff bereuen lassen“
Israel hatte seine jüngsten Angriffe auf den Iran damit begründet, dass Teheran dringend am Bau von Atombomben gehindert werden müsse. Der Iran weist Vorwürfe des Westens zurück, unter dem Vorwand der zivilen Nutzung von Nuklearenergie nach Atomwaffen zu streben. Irans Präsident Massud Pezeshkian droht nun mit Vergeltung. „Die iranische Nation und die Verantwortlichen des Landes werden angesichts dieses Verbrechens nicht schweigen“, sagte Pezeshkian. Die „legitime und starke Reaktion“ der Islamischen Republik werde „den Feind seine dumme Tat bereuen lassen“, fügte der Präsident hinzu.
Die mit Israel verbündeten USA hatten sich zuletzt verstärkt um eine Vereinbarung mit dem Iran zur Eingrenzung des Nuklearprogramms bemüht. Während Trumps erster Amtszeit hatten sich die USA aus einem auch von europäischen Staaten in Wien ausgehandelten Atomabkommen mit dem Iran zurückgezogen. Trump selbst hat dem Iran mit Bombardierung gedroht, sollte es kein neues Abkommen geben.
Russland wirft Israel „Gräueltaten“ im Iran vor
In einem angesichts seines Angriffskrieges gegen die Ukraine speziell bemerkenswerten Ton verurteilte unterdessen das russische Außenministerium die israelischen Angriffe auf den Iran als „Gräueltaten“ und Verstoß gegen UNO-Recht scharf.
Russland gibt dem Westen eine Mitschuld an Eskalation
Moskau, das im Jänner eine strategische Partnerschaft mit Teheran geschlossen hatte, gab zudem dem Westen eine Mitverantwortung für die Lage. Die westlichen Staaten hätten zuletzt eine „antiiranische Hysterie“ in der IAEA geschürt.
Auch israelische Botschaft in Wien geschlossen
Unterdessen schloss Israel weltweit alle Botschaften und Konsulate. Das teilte das israelische Außenministerium in Jerusalem mit. Für Freitag seien auch die konsularischen Dienstleistungen in der österreichischen Botschaft geschlossen, hieß es von Seiten der israelischen Botschaft in Wien. Man warte aktuelle Entwicklungen ab, sagte eine Sprecherin. Die Hotline für wichtige Anfrage sei aber auch weiter besetzt.
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