Der Grazer Altbürgermeister Alfred Stingl ist im Alter von 86 Jahren verstorben. Sein Ableben hinterlässt nicht nur in der Landeshauptstadt eine große Lücke.
Was bleibt einem in Erinnerung, wenn man Alfred Stingl jahrzehntelang in der Grazer Kommunalpolitik erlebt hat? Viele Begegnungen mit einem Menschen, der – ohne Ansehen der Person – mit allen Menschen auf Augenhöhe kommunizierte. Egal ob internationale Größen oder ganz einfach Bürger: Alfred Stingl schenkte allen dieselbe ehrliche Aufmerksamkeit.
Dabei habe ich Alfred Stingl nicht als den großen Volksredner oder gar „Rattenfänger“ in Erinnerung. Nein, dieser schmale, stets aufrecht schreitende Herr erschien manchen vielleicht sogar ein wenig spröde. War er einfach ein bisschen schüchtern?
Aber die Menschen – die mochte er. Und sie mochten ihn.
Kein Wunder, wenn ihm die Stadt im Allgemeinen, aber die Sozialpolitik im Besonderen ein so großes Anliegen war. In gewisser Weise – mit allen Einschränkungen und Relativierungen – war er so auch ein Vorläufer der aktuellen Grazer Bürgermeisterin.
Kommunist war Alfred Stingl freilich keiner. Aber – jedenfalls was die Sozialpolitik betrifft – auch kein Konservativer.
Vielmehr darf man den nun Verstorbenen als einen wahren Sozialdemokraten bezeichnen. Ein überzeugter Roter, der – und davon mögen sich seine politischen Erbinnen und Erben ein ordentliches Stück abschneiden – mit Menschen über alle Parteigrenzen hinweg „konnte“.
Alfred Stingl: ein anständiger, vorbildlicher Grazer. Einfach ein guter Mensch!
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