Österreich trauert um einen der größten Entertainer des Landes: Peter Rapp, langjähriger ORF-Moderator, Kolumnist und eine prägende Stimme des österreichischen Fernsehens, ist verstorben. Rapp wurde 81 Jahre alt.
Mit seiner unverkennbaren Stimme, seinem Charme und seinem Gespür für das Publikum prägte er über Jahrzehnte die Fernsehlandschaft wie kaum ein anderer. Formate wie „Die große Chance” machten ihn zu einer der beliebtesten Persönlichkeiten im deutschsprachigen Raum.
„Endlich Nichtraucher“
Neben seiner Tätigkeit als Moderator war Rapp auch als Kolumnist für das „Wiener Bezirksblatt“ aktiv – stets pointiert, humorvoll und am Puls der Stadt. Für viele war er nicht nur ein Medienprofi, sondern auch ein enger Vertrauter und guter Freund. Zuletzt litt er unter gesundheitlichen Problemen, das Hoffen auf ein medizinisches Wunder wurde nicht erfüllt, so das „Bezirksblatt“. Auf sein eigenes Begräbnis habe Rapp mit Humor vorausgeblickt.
Beim Hinaustragen des Sarges erzeugt man dann mit Trockeneis kleine Rauchwolken, die aus dem Rauchfang herauskommen.
Peter Rapp über sein Begräbnis
Er schrieb schon vor Jahren: „Eine Variante für mein Begräbnis habe ich mir auch schon überlegt – auch wenn ich noch darüber nachdenke. Mit meinem mir angeborenen Humor habe ich mir gedacht, man muss darauf anspielen, dass ich ein starker Raucher bin. Meine letzten Worte sind vermutlich: ,Endlich Nichtraucher.‘ Auf meinem Sarg soll dann ein Rauchfang montiert werden. Beim Hinaustragen des Sarges erzeugt man dann mit Trockeneis kleine Rauchwolken, die aus dem Rauchfang herauskommen.“
Vom Sängerknaben zum Ausnahme-Moderator
Geboren wurde Peter Rapp am 14. Februar 1944 in Wien. Seine musikalische Ader kam schon früh durch, als Bub war er Mitglied bei den Wiener Sängerknaben.
Nach dem Gymnasium meldete sich Rapp für 15 Monate freiwillig zum Militärdienst und erreichte den Rang des Korporals. Im Anschluss verfolgte er eine journalistische Laufbahn, als er für die Tageszeitungen „Krone“ und „Express“ tätig war. Nebenbei widmete er sich aber seiner Bühnenleidenschaft und gab den Rock-‘n‘-Roll-Sänger. Bis zu seinem Fernsehdebüt bei der von Willy Kralik moderierten Sendung „Teenagerparty“ im Jahr 1963 folgten auch noch Tätigkeiten als Fremdenführer, Mietwagenchauffeur oder Statist beim Film.
Peter Rapp gemeinsam mit Wolfgang Ambros 1975:
Die große Leidenschaft blieb allerdings das Fernsehen. Zunächst heuerte Rapp im Jahr 1967 zwar als Radiosprecher bei Ö3 an, aber bereits ein Jahr später wurde er Präsentator der Jugend-Pop-Sendung „Spotlight“, die er bis 1978 leitete. Nach zwischenzeitlichen Engagements bei ARD, ZDF und der „Europawelle Saar“ folgten mit „Hoppala“, „Die große Chance“ oder „Wer A sagt“ weitere prägende Fernsehformate.
Der Dauerbrenner „Millionenrad“ begann 1990 und lief nach der Währungsumstellung auf den Euro bis Ende 2018 als „Brieflos-Show“ weiter. Mit Martina Rupp moderierte er die Hauptabendshow „Champion“ (1997 bis 2000), bis 2011 war er zudem das Gesicht der „Licht ins Dunkel“-Gala im ORF.
Peter Rapp war dreimal verheiratet – mit Sylvia Dönch, Sissy Löwinger und Gaby Wachtler – und hinterlässt drei Kinder: Christopher, Rebecca und Roxanne Rapp. Ihnen gilt unsere aufrichtige Anteilnahme.
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