Zeichen guten Willens

Mexiko liefert mächtige Drogenbosse an die USA aus

Außenpolitik
28.02.2025 07:41

Kurz vor Ablauf einer Frist zum Vermeiden von Handelszöllen hat Mexiko jetzt ein Signal des guten Willens an US-Präsident Donald Trump gesendet: 29 wegen Drogengeschäften inhaftierte Kriminelle wurden an die USA ausgeliefert, wie die mexikanischen Behörden mitteilten.

Darunter ist nach Angaben des US-Justizministeriums auch der ehemalige Kartellchef Rafael Caro Quintero. Er war in den 1980er-Jahren in Mexiko so mächtig wie der berüchtigte Gangster Pablo Escobar in Kolumbien.

„Wie Präsident Trump deutlich gemacht hat, sind Kartelle terroristische Gruppen“, sagte Justizministerin Pamela Bondi. Die US-Behörden seien entschlossen, Drogenkartelle und andere transnationale Verbrechersyndikate zu zerschlagen.

Bondis Stellvertreter Emil Bove zufolge zeigen die Überstellungen, wie stark die Verhandlungsposition der US-Regierung ist. Die mexikanische Regierung bezeichnete die Auslieferungen hingegen als Teil der Zusammenarbeit mit den USA unter Achtung der Souveränität beider Staaten.

„Drogenboss der Drogenbosse“ ausgeliefert
Wie das US-Justizministerium mitteilte, wurden neben Caro Quintero der frühere Chef des berüchtigten Drogenkartells Los Zetas, Miguel Ángel Treviño alias Z-40, sein auch als Z-42 bekannter Nachfolger Omar Treviño, sowie der frühere Anführer des Juárez-Kartells, Vicente Carrillo Fuentes, ausgeliefert. Noch nie zuvor hat Mexiko so viele mächtige Drogenbosse auf einmal an die Vereinigten Staaten überstellt.

Caro Quintero habe vier Jahrzehnte lang auf der Liste der meistgesuchten Flüchtigen der US-Anti-Drogen-Behörde DEA gestanden, sagte deren amtierender Chef Derek S. Maltz. Der frühere Kopf des Guadalajara-Kartells soll 1985 den brutalen Mord am DEA-Beamten Enrique „Kiki“ Camarena angeordnet haben.

Caro Quintero galt im Mexiko der 1980er-Jahre als „Narco de Narcos“, also „Drogenboss der Drogenbosse“. Letztlich wurde er zu insgesamt 40 Jahren Haft verurteilt, von denen er aber nur 28 absaß: Im Jahr 2013 kam er wegen angeblicher Verfahrensfehler frei.

Der Oberste Gerichtshof Mexikos hob die Entscheidung später zwar auf, aber da war Caro Quintero bereits untergetaucht. Das US-Außenministerium setzte 20 Millionen US-Dollar Kopfgeld auf ihn aus. Schließlich wurde er 2022 erneut festgenommen.

Nächste Woche Zölle auf Waren aus Mexiko 
Hochrangige mexikanische Beamte halten sich derzeit zu Gesprächen über Handels- und Sicherheitsfragen in Washington auf. Damit sollen die von Trump angekündigten Strafzölle verhindert werden. Der Republikaner will die Zwangsabgaben auf Waren aus Mexiko und Kanada am 4. März verhängen lassen, wenn seine Forderungen nicht erfüllt werden.

Zur Begründung schrieb Trump auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social: „Aus Mexiko und Kanada strömen nach wie vor Drogen in sehr hohen und nicht hinnehmbaren Mengen in unser Land.“

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