Acht Meter

Forscher spüren Riesentintenfisch auf

Wissenschaft
28.09.2005 20:45
Japanische Forscher haben erstmals den sagenumwobenen Riesentintenfisch in freier Wildbahn aufgespürt. Den Forschern um Tsunemi Kubodera gelang es, in einer Tiefe von 900 Metern im Nordpazifik einen acht Meter langen Architeuthis mit einer Digitalkamera aufzunehmen.

In den "Proceedings" der britischen Royal Society berichten sie darüber, wie sie sich zu diesem Zweck vor den japanischen Ogasawara- Inseln, rund 1000 Kilometer südlich von Tokio, auf die Fährte von Pottwalen setzten. Die Wale gelten als die größten Jäger des Riesentintenfischs und gehen dort alljährlich zwischen September und Dezember in den Tiefen des Meeres auf Nahrungssuche.

Mehr als 550 Bilder
Die Forscher ließen ihre Kamera zusammen mit einem Tiefen- Ortungssystem an einer Leine herab, an die sie Haken mit Ködern befestigten. Um 9.15 Uhr des 30. September 2004 begann schließlich einer der Riesentintenfische mit seinen 10 Fangarmen in 900 Metern Tiefe einen der Köder unterhalb der Kamera anzugreifen. Dabei blieb einer seiner beiden vorderen Fangarme am Haken stecken. In den folgenden rund vier Stunden schoss die Kamera mehr als 550 Digitalbilder vom Kampf des Tiefsee-Riesen mit dem Haken.

Acht Meter lang
Schließlich riss der Fangarm ab und wurde zusammen mit der Kamera geborgen. Noch an Bord habe sich der 5,5 Meter lange Fangarm immer wieder an den Planken und jedem ihm entgegengestreckten Finger festgesogen, berichten die Forscher. Anhand der Länge des Armstücks berechnete Kubodera die Gesamtgröße des Tieres auf acht Meter. Riesentintenfische können sogar bis zu knapp 18 Meter lang werden und sind die größten lebenden Wirbellosen.

Bisherige Erkenntnisse über diese Tiere, die in Filmen und Büchern als unheimliche Seeungeheuer auftreten, konnten Wissenschaftler nur aus Forschungen an Kadavern gewinnen, die angespült oder aus Mägen von Pottwalen geborgen wurden.

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