Augenblick mal!

Die Kamera zum Anziehen

Elektronik
11.08.2005 07:27
Wer hat nicht schon einmal den Schnappschuss seines Lebens versäumt? Dein Nachbar balanciert ein Glas Bier auf der Nase, und du hast deine Kamera um einen Augenblick zu spät gezückt! Wenn der neueste Coup der HP-Labs in Produktion geht, gehören versäumte Schnapp(s)schüsse der Vergangenheit an: Eine Brille mit eingebauter Kamera, die immer und überall aufnimmt, soll die Bilderwelt der Zukunft ermöglichen. Krone.at weiß, wie's funktioniert!

Wer sich ärgert, dass sich alle Freunde an den eigenen Polterabend erinnern, während man selbst noch immer keine brauchbare Erinnerung aus der Zeit nach 22:00 Uhr zustandebringt, der hätte mit der Kamera zum Aufsetzen kein noch so pikantes Detail vergessen.

Die Technik nennt sich "Casual Capture" und klingt zuerst ganz einfach: Man setzt die Sonnenbrille auf, steckt das Festplatten-Akku-Paket in die Hosentasche, und von da an wird jeder Moment aus der Ich-Perspektivefestgehalten. Und nicht nur das: HPs Prototyp erkennt die Blickrichtung der Augen, kann Interessantes von Irrelevantem unterscheiden und sortiert unbrauchbare Aufnahmen automatisch aus.

Die nackten Zahlen
Im Videomodus erzeugt der Prototyp der Foto-Brille derzeit VGA-Qualität mit 30 Frames pro Sekunde. Die Standaufnahmen können in selbst gewählten Zeitabständen und mit einer Qualität von 1,3 Megapixeln getätigt werden. Gesichert wird das Ganze auf zwei ultra-leichten 20 GB Festplatten, die man bei sich trägt.

Intelligentes Sensorensystem
Das Brillengestell der Casual-Capture-Kamera - frei übersetzt "zwanglose Aufnahme" - ist mit umfangreichen Sensoren ausgestattet, die jede Richtungsänderung der Augen registrieren. Somit weiß die Kamera jederzeit, worauf der Focus zu richten ist.

Zusätzlich kann man bestimmte Sequenzen einer laufenden Aufzeichnung - auch unmittelbar nachdem sie geschehen sind - als "absolut interessant" markieren. Diese Filterfunktion erleichtert das Selektieren des Bild- und Videomaterials. Man hat ja nicht noch einmal einen ganzen Tag Zeit, um sich das Erlebte durchzusehen.

"Schatz, ich kann nur mehr mit Sonnenbrille!"
HPs Erfindung reizt die Phantasie. Die Möglichkeit, alles und jeden zu filmen bzw. zu fotografieren, und dabei auch noch unerkannt zu bleiben, erscheint der Versuchung schon fast zuviel. Die glorreiche Entwicklung verkündet ein klein bisschen den Ich-muss-alles-festhalten-Hype.

Eine Kamera zum Aufsetzen könnte zum zivilen Spionage-Tool werden - aber hat seit Handy-Kameras und digitaler Fotorevolution nicht jeder ein bisschen den Voyeur in sich entdeckt?

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