Mithilfe Künstlicher Intelligenz aus Österreich will der Freistaat Bayern den Kampf gegen betrügerische Internet-Händler verstärken. Am Donnerstag unterzeichnete der bayrische Justizminister Georg Eisenreich in München eine Kooperationsvereinbarung mit dem Austrian Institute of Technology (AIT). Gemeinsam mit der Zentralstelle Cybercrime Bayern sollen die AIT-Experten den sogenannten Fake-Shop-Detector weiterentwickeln.
Das Instrument, das nun an die Bedürfnisse der Strafverfolgungsbehörden angepasst werden soll, untersucht mithilfe Künstlicher Intelligenz unbekannte Online-Shops in Echtzeit auf mehr als 21.000 Merkmale. Bei einem Verdacht schlägt der Detektor Alarm. „Fake-Shops sind zu einer echten Internet-Plage geworden“, sagte Eisenreich. Für die Ermittler sei der möglichst frühzeitige Zugriff auf die Internetseiten und die Server der Betrüger entscheidend, da sie so einen wertvollen Vorsprung erhielten.
Auch private Nutzer bekommen Hilfe von Künstlicher Intelligenz. Auf der Internetseite fakeshopfinder.de der Verbraucherzentrale Bayern können Konsumenten Online-Händler selbst überprüfen. Pro Tag werden der deutschen Verbraucherzentrale zufolge durchschnittlich 3800 Internet-Adressen eingegeben und pro Monat 2300 neue Fake-Shops erkannt.
„Wer dort bestellt, wartet vergebens“
Die Betrüger sind raffiniert, zudem ist nach Angaben Eisenreichs seit einigen Jahren die Organisierte Kriminalität am Werk. Fake-Shops lockten mit täuschend echt und seriös aussehenden Angeboten zu Schnäppchenpreisen. „Wer dort bestellt, wartet vergebens auf die bezahlte Ware“, sagte der Minister.
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