Hatten es die Hacker bisher auf Unternehmen und staatliche Organisationen abgesehen, die mit Waffenfertigung, Finanztransaktionen oder High-Tech- sowie wissenschaftlicher Forschung im Zusammenhang stehen, erwartet Kaspersky Lab im nächsten Jahr eine Ausweitung unter anderem auf die Branchen Rohstoffgewinnung, Energie, Verkehr, Lebensmittel und Pharma.
Laut Alexander Gostev, Autor des Berichts "Cyberthreat-Prognose für 2012", würden die herkömmlichen Methoden via E-Mail und das damit verbundene Ausnutzen von Sicherheitslücken zunehmend weniger effektiv. Attacken beim Einsatz von Browsern würden hingegen an Popularität gewinnen.
Nach wie vor auf der Agenda stehen würden 2012 sogenannte Hacktivisten-Angriffe mit politischem Hintergrund auf staatliche Organisationen und Unternehmen. Dies könnte auch als Ablenkungsmanöver genutzt werden, um andere Arten von Angriffen zu verbergen. Dennoch würden hochgezüchtete Schädlinge wie Stuxnet und Duqu, die von staatlicher Seite mitentwickelt werden, einzigartige Phänomene bleiben.
Smartphones und Tablets im Visier
Nach dem Gesetz von Angebot und Nachfrage mit steigender Verbreitung zunehmen werden jedenfalls die Bedrohungen für mobile Endgeräte. Google Android werde dabei das primäre Angriffsziel bleiben. Die Kaspersky-Experten prophezeien für das kommende Jahr einen erstmaligen mobilen Drive-by-Angriff und mobile Botnetze.
Eddy Willems, Sicherheitsexperte der G Data SecurityLabs: "Der Schadcode für Android ist unlängst aus dem Teststadium herausgewachsen." Und die Betrugsmöglichkeiten seien vielfältig: von Datendiebstahl über die Einbindung der infizierten Smartphones in Botnetze bis hin zu Online-Banking-Betrug.
"Die Einführung neuer Bezahlmethoden wie NFC oder virtuelles Geld wird auch Cyber-Kriminelle auf den Plan rufen und somit ungewollt zu einem schnelleren Anstieg von Mobile Malware führen." Gerade mobile Geräte seien lohnende Ziele, da nur ein äußerst geringer Anteil der Nutzer eine Sicherheitslösung installiert habe.
Fernseher und Konsolen für Cyberkriminelle "leichte Beute"
Aber auch internetfähige Unterhaltungselektronik wie webfähige TV-Geräte oder Spielkonsolen könnten von Online-Kriminellen für Betrugszwecke missbraucht werden. Die Täter könnten beispielsweise die Rechenleistung der verbauten Grafikprozessoren nutzen, um im Internet sogenannte BitCoins oder andere virtuelle Währungen zu sammeln. Die relativ ungeschützten Geräte sind nach Einschätzung der G Data SecurityLabs für die Täter leichte Beute.
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