Forscher beunruhigt

Rekordschmelze bei Meereis in der Antarktis

Wissenschaft
08.03.2023 18:13

Die von Eis bedeckte Fläche auf den Meeren rund um die Antarktis ist so klein wie noch nie seit Beginn der satellitengestützten Messungen vor rund 45 Jahren. Am 16. Februar - und damit noch vor Ende der sommerlichen Schmelzperiode - erreichte die Gesamtausdehnung des Meereises nur noch 2,06 Millionen Quadratkilometer.

Das ist noch weniger als das bisherige Rekordminimum im Februar 2022, wie der Klimawandel-Dienst des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus mitteilte. Die Zahlen bestätigen Angaben des Nationalen Schnee- und Eisdatenzentrums der USA (NSIDC), wonach die Ausdehnung im vergangenen Monat sogar nur bei insgesamt 1,79 Millionen Quadratkilometer gelegen hatte. Copernicus führt die Differenz auf „unterschiedliche Algorithmen zur Ermittlung des Meereises“ zurück.

Keine Auswirkungen auf den Meeresspiegel
Auf der Südhalbkugel herrscht derzeit Sommer. Das Eis in der Antarktis geht jeden Sommer zurück und baut sich im Winter wieder auf. Unmittelbare Auswirkungen auf den Meeresspiegel hat es nicht, da das Eis bereits im Wasser schwimmt.

Aber das Schmelzen des Eispanzers führt dazu, dass die Wellen den antarktischen Eisschild angreifen. Die Eiskappe - ein dicker Süßwassergletscher, der die Antarktis bedeckt - steht unter besonderer Beobachtung der Wissenschaftler, da sie genug Wasser enthält, um bei ihrem Abschmelzen einen katastrophalen Anstieg des Meeresspiegels zu verursachen.

Abschmelzen trägt zur Klimaerwärmung bei
Besorgniserregend ist die abnehmende Eisbedeckung auch, weil sie zur Beschleunigung der globalen Erwärmung beiträgt - auch in der Arktis. Laut Copernicus lag das antarktische Packeis im gesamten Februar 2023 „34 Prozent unter dem Durchschnitt“.

Laut den Copernicus-Daten ist es bereits das achte Jahr in Folge, dass die Meereisbedeckung im südlichen Ozean im Februar unterhalb des langjährigen durchschnittlichen Minimums lag. Dies lässt befürchten, dass sich am Südpol zum ersten Mal ein deutlicher Trend zur Verringerung des Packeises abzeichnet.

Im Gegensatz zum Nordpol, wo das Meereis schon seit den späten 1970er-Jahren deutlich zurückgeht, war es am Südpol - trotz starker jährlicher Schwankungen - über Jahrzehnte hinweg relativ stabil.

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