Die Meereisausdehnung in der sommerlichen Antarktis hat ein neues Rekordminimum erreicht. Satellitendaten zeigten, dass um den 19. Februar 2023 nur eine Fläche von rund zwei Millionen Quadratkilometern des Südlichen Ozeans von Meereis bedeckt gewesen war.
Elf Tage zuvor war mit 2,2 Millionen Quadratkilometern bereits der tiefste Stand seit Messbeginn im Jahr 1979 verzeichnet worden, so Lars Kaleschke, Meereis-Experte am Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut (AWI). Wie erwartet, sei anschließend der Rückgang im Laufe der sommerlichen Schmelzperiode weitergegangen. Damit sei das bisherige Minimum vom 24. Februar 2022 (2,27 Millionen Quadratkilometer) erneut unterschritten worden.
Die Meereisbedeckung in der Antarktis erreicht im Jahresverlauf im September oder Oktober ihren Höhepunkt und im Februar ein Minimum. Bei maximaler Ausdehnung beträgt sie im langjährigen Mittel nach Angaben des AWI bis zu 20 Millionen Quadratkilometer. Sie schrumpfe gewöhnlich auf rund 3 Millionen Quadratkilometer.
Veränderung in der Antarktis relevant fürs Klima
Ob die Negativ-Rekordwerte 2022 und 2023 einen statistisch signifikanten Trend einläuteten, sei noch unklar, sagte Kaleschke. Dafür seien weitere Daten aus den nächsten Jahren erforderlich. Allerdings gehe die Entwicklung weitgehend mit dem einher, was Wissenschaftler mit Klimamodellen für die Antarktis berechnet hätten. Die Antarktis habe einen noch stärkeren Einfluss für das globale Klima als die Arktis, daher seien die Veränderungen dort besonders relevant.
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