„An den Pranger“:

ÖVP-Sachslehner rechnet in neuem Buch knallhart ab

Wien
17.01.2023 17:53

Die umstrittene ÖVP-Politikerin Laura Sachslehner ist unter die Buchautoren gegangen. Ihrem Werk „An den Pranger - Warum Meinung in der Politik wieder erlaubt sein sollte“ setzt sich die 28-Jährige kritisch mit dem aktuellen politischen System auseinander und analysiert, was junge Menschen abseits des politischen Mainstreams bewegt. Zudem stellt die Wiener Landtagsabgeordnete einige zentrale Forderungen auf.

Mit ihrem Buch (180 Seiten stark) will die konservative Politikerin Dinge ansprechen, die ihrer Meinung nach in Österreich und Europa in die falsche Richtung laufen. „Ich bin der Meinung, dass es möglich sein muss, dies auch laut zu äußern“, schreibt Sachslehner in ihrem Vorwort.

Abrechnung mit der Politik
Kritische Worte finden sich auch über die Politik allgemein. „Während sich Menschen zunehmend vom politischen Diskurs abwenden und in ihre eigenen Echokammern zurückziehen, verkommt Politik immer mehr zu etwas, das sich nur noch selbst bedient und in einer kleinen Blase abspielt“, ist in ihrem Buch zu lesen.

Zitat Icon

Ja, ich bin der Meinung, dass gewisse Dinge in unserem Land und auch auf unserem Kontinent in die falsche Richtung laufen. Und ja, ich bin der Meinung, dass es möglich sein muss, dies auch laut zu äußern.

Laura Sachslehner (ÖVP)

Sachslehner sieht darin „nicht nur eine gefährliche Entwicklung, sondern auch den Grund, warum ganze Generationen mittlerweile kaum noch von politischen Parteien erreicht werden können“.

„Lassen es zu, der Mehrheit der Gesellschaft nicht mehr zuzuhören“
Auch ortet sie falsche Entwicklungen innerhalb der Gesellschaft. So prangert sie an, dass es für viele anscheinend in Ordnung sei, jeden, der Entwicklungen kritisch hinterfragt, mundtod zu machen, „nur damit man selbst seine eigene politische Agenda leichter durchsetzen kann“. Zudem prangert sie an, „dass wir es zulassen, dass wir der Mehrheit unserer Gesellschaft nicht mehr zuhören“. 

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Ich prangere an, dass es für viele anscheinend in Ordnung ist, Frauen aufs Untergriffigste zu beleidigen - solange es sich um Frauen handelt, die nicht aus dem linken Spektrum kommen. Und ich prangere an, dass es Einzelne gibt, die versuchen uns allen weiszumachen, dass links ,gut‘ und alles andere böse ist und totgeschwiegen werden muss.

Laura Sachslehner

Ihr Rücktritt als ÖVP-Generalsekretärin
Sie selbst sei davon ebenso betroffen gewesen, „weil ich eine junge Frau bin, die offen ihre Meinung vertritt, und das ohne Rücksicht auf Verluste“. Sachslehner begründet in ihrem Buch auch ihren Rücktritt als ÖVP-Generalsekretärin

Sachslehner fordert Einführung der Oma-Karenz
Unter anderem fordert Sachslehner die Einführung einer Oma-Karenz. So habe beispielsweise Ungarn bereits vor einiger Zeit die Möglichkeit einer Oma-Karenz eingeführt. Dort werde eine Betreuung von Kleinkindern durch die Großeltern staatlich gewünscht und auch gefördert.

„Das bedeutet, dass auch Großeltern die Kinderbetreuung ihrer Enkelkinder offiziell übernehmen können, und dafür vom Staat Kinderbetreuungsgeld ausbezahlt bekommen“, so Sachslehner. Ein ähnliches Modell fordert sie nun für Österreich.

„An den Pranger“

Ab 26. Jänner ist das neue Buch von ÖVP-Politikerin Laura Sachslehner im Handel erhältlich. Die Präsentation findet am 27. Jänner um 19 Uhr in der Buchhandlung Thalia Wien 3, 1030 Wien, Landstraßer Hauptstraße 2a und 2b statt.

Asylverfahren in europäische Überseeterritorien auslagern
Weiters fordert Sachslehner vor dem Hintergrund der anhaltenden Migrationskrise in der EU die Auslagerung von Asylverfahren in europäische Überseeterritorien. „Das Ziel muss sein, dass Menschen ihren Asylbescheid abwarten und erst im Falle eines positiven Bescheids weiter nach Europa reisen“, betont Sachslehner.

Nachdem sich die Debatte rund um Errichtung von Asylzentren in Drittstaaten auf EU-Ebene als schleppend herausstellt, plädiert Sachslehner für die schnelle Errichtung von Asylzentren in europäischen Überseeterritorien. „Dort können Flüchtlinge unter garantierter Einhaltung europäischer Menschenrechtsstandards auf ihren Asylbescheid warten.“

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