„ÖVP und Österreich haben Kurz viel zu verdanken“

Laura Sachslehner war von Anfang 2022 bis September 2022 Generalsekretärin der Volkspartei. Sie galt als junge, aufstrebende Polit-Hoffnung der ÖVP. Am 10. September 2022 trat sie als Generalsekretärin der Partei zurück. Ihre Begründung war, dass sie mit den damals aktuellen Werten der ÖVP nicht mehr klarkomme. Komplett aus der Politik zog sich Sachslehner jedoch nicht zurück. Heute ist sie als Landtagsabgeordnete und Gemeinderätin in Wien tätig. In Kürze erscheint ihr erstes Buch: „An den Pranger - Warum Meinung in der Politik wieder erlaubt sein sollte“.

In ihrem neuen Buch geht Laura Sachslehner auf aktuelle politische Fragen ein und spricht aus, was junge Menschen abseits des politischen Mainstreams bewegt. Im Interview mit Jürgen Winterleitner auf krone.tv spricht Sachslehner über die Zeit nach ihrem Rücktritt und wer ihr dabei den Rücken gestärkt hat. Die ÖVP habe seit Jahrzehnten ein stabiles Wertesystem, das sie grundsätzlich auch weiterhin vertrete, sagt Sachslehner.

Kein Klimabonus für Asylwerber
In ihrer Zeit als ÖVP-Generalsekretärin unter der Obmannschaft von Karl Nehammer gab es jedoch eine Reihe von Entscheidungen, die sie nicht mehr mittragen konnte. Als Beispiel nennt Laura Sachslehner die Auszahlung des Klimabonus an Asylwerber. Sie sei der Meinung, der Klimabonus sollte nicht an Asylwerber ausbezahlt werden, da diese Menschen keinen Beitrag für die Gesellschaft leisteten, möglicherweise nicht in Österreich blieben und noch nichts ins System eingezahlt hätten. Allerdings verstehe sie auch die Gründe der ÖVP, dieses Gesetz so zu beschließen, aber es sei nicht ihre eigene Meinung.

Sie sei aber nach wie vor von den Werten der ÖVP überzeugt. Auch die Volkspartei Wien habe „ein klares Wertefundament, ein klares Parteiprogramm und ein klares Wahlprogramm“, für das die Partei gewählt wurde. Dafür arbeite man auch jeden Tag.

Leistung, Sicherheit und Freiheit
Bei ihrem Rücktritt seien die Dinge schnell passiert: Innerhalb von wenigen Stunden habe sie sich entschlossen, zurückzutreten. Es sei keine leichte Situation für sie gewesen. Am Ende des Tages habe es aber keine Alternative gegeben. Sie versuche, dafür zu arbeiten, wofür sie nicht nur gewählt wurde, sondern woran sie auch glaube. Das sind beispielsweise die Themen Sicherheit, Leistung und Freiheit. Dafür brenne und arbeite sie, sagt die nunmehrige Wiener Landtagsabgeordnete im krone.tv-Interview.

Kontakt zu Sebastian Kurz
Vermisst sie Sebastian Kurz auf dem politischen Parkett? Darauf antwortet Sachslehner: „Nicht nur die Volkspartei, sondern Österreich haben Sebastian Kurz sehr viel zu verdanken.“ Seine Politik habe sie immer unterstützt. Es gehe laut Sachslehner aber nicht um Personen und Persönlichkeiten, sondern es gehe um die Inhalte und Werte, die dahinterstehen. Inhaltlich hätten sich ihre Werte immer mit jenen von Kurz und auch anderen Personen aus der Volkspartei gedeckt.

Ob sie mit Kurz noch in Kontakt ist? „Ja, wir sind immer wieder mal in Kontakt“, antwortet Sachslehner. Das sei aber nicht weiter ungewöhnlich. Es gebe viele Menschen, die sie seit Jahren in der Politik begleiten, und mit denen sei sie immer wieder auch in Kontakt. Eine Rückkehr von Sebastian Kurz in die Politik hält Sachslehner für ausgeschlossen. Kurz habe selbst eine Rückkehr schon des Öfteren ausgeschlossen und sie gehe davon aus, dass das auch so bleiben wird.

Den ganzen Talk mit Laura Sachslehnersehen Sie im Video oben.