Trotz „Bauch“ aktiv

Sport in der Schwangerschaft – Gefahr fürs Baby?

Regelmäßige körperliche Aktivität hat in nahezu allen Lebenslagen eine gesundheitsförderliche Wirkung. Doch gilt das auch für die Schwangerschaft? Eine Hebamme verrät, was angehende Mütter beim Sporteln unbedingt beachteten sollten.

Ist die Schwangerschaft erst einmal durch den Arzt bestätigt, verfallen viele instinktiv in einen „Schutz- und Schonmodus“ und verzichten auf sportliche Aktivitäten. Zu groß ist die Sorge vor Komplikationen wie beispielsweise Blutungen, vorzeitigen Wehen oder gar einer Fehlgeburt. Die gute Nachricht: die Bedenken sind in den meisten Fällen unbegründet (zur Sicherheit aber den Gynäkologen fragen!). Schwangere müssen daher keine neun Monate inaktiv auf dem Sofa verbringen.

Ganz im Gegenteil, durch regelmäßige Bewegung stellen sich eine Vielzahl positiver Effekte ein. „Sie steigert das allgemeine Wohlbefinden, aber auch die Mobilität des Beckens und die Kondition der Mama - all das wird der Frau vor allem am Tag der Geburt zugutekommen“, erklärt Hebamme Tanja Fussthaler aus Wien.

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Bewegung steigert das allgemeine Wohlbefinden, aber auch die Mobilität des Beckens und die Kondition der Mama - all das wird der Frau vor allem am Tag der Geburt zugutekommen.

Tanja Fussthaler, Hebamme

Es kommt seltener zu Schwangerschaftsdiabetes
Aktivere Frauen haben zudem ein geringeres Risiko für Schwangerschaftsdiabetes, Bluthochdruck oder Inkontinenz. Außerdem verläuft die Schwangerschaft meist mit weniger Komplikationen. Auch eine übermäßige Gewichtszunahme sowie Rückenschmerzen lassen sich in vielen Fällen vorbeugen. Doch nicht nur der Körper, sondern auch die Psyche profitiert von körperlicher Aktivität, Stimmungsschwankungen nehmen ab. Der Sport kommt aber auch dem Nachwuchs zugute. Eine Studie zeigte, dass diese dann im Laufe ihres Lebens meist seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Störungen des Stoffwechsels leiden.

Wandern und Schwimmen sind harmlos
Nicht jede Art der Bewegung ist gleichermaßen für Schwangere geeignet, warnt Tanja Fussthaler. „Wandern, Schwimmen, einige Arten von Yoga, Pilates, Radfahren und Joggen sind jedoch Aktivitäten, welche die meisten Frauen bedenkenlos ausüben können.“ Prinzipiell wäre es aber ratsam, an den Vorerfahrungen anzuknüpfen, um Überlastungen zu vermeiden. Neue und unbekannte Sportarten, die ein hohes Maß an komplexen Techniken verlangen, sollten während der neun Monate eher nicht ausprobiert werden.

Außerdem gilt: Im ersten Drittel ist Sport gut möglich, viele werdende Mütter leiden aber an Übelkeit und Müdigkeit. Im zweiten Trimester nimmt die Lust auf Sport meist wieder zu. „Im dritten Trimenon (etwa ab der 27. SSW) die sportliche Aktivität jedoch minimieren, um keinen vorzeitigen Blasensprung zu riskieren. Dehnungsübungen, Yoga und Spazierengehen sind jedoch bis zur Geburt möglich“, so Fussthaler.

Wie sieht die richtige Intensität aus?
Spaß statt Leistung und auf das eigene Bauchgefühl hören! Dabei empfiehlt sich eine halbe Stunde pro Tag bei mittlerer Intensität zu trainieren. Ist eine Unterhaltung während des Sportelns mit einem Partner ohne Probleme möglich, dann passt das gewählte Tempo oder der Anstrengungsgrad. Wer sein Aktivitätspensum im Alltag weiter steigern möchte, nutzt verschiedene Bewegungsmöglichkeiten wie Treppen steigen, gewisse Strecken zu Fuß zurückzulegen oder mit dem Rad statt des Autos zu fahren.

Besondere Vorsicht muss man bei Risikoschwangerschaften, bereits aufgetretenen Beschwerden oder Komplikationen walten lassen. Hier empfiehlt es sich, auf jeden Fall Rücksprache mit dem behandelnden Facharzt zu halten. „Ganz abzuraten ist allen Schwangeren indes von Sportarten, die starke Erschütterungen verursachen. So sollte man schnelles Laufen, Reiten, High Intensity Interval Training (HIIT), Kampfsportarten oder auch Ballsport eher vermeiden“, berichtet die Hebamme.

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