„Krone“-Kommentar

Bewerber für die Hofburg: Lebhafte Demokratie

Kolumnen
16.08.2022 06:00

Leicht lässt sich über die große Schar der Interessenten für die Wahl des Bundespräsidenten lästern. Es sind wirklich einige schräge Vögel dabei. Aber wenn weder SPÖ noch ÖVP Manns oder Frau genug für das höchste Amt im Staat sind, sollen sie sich nicht auch noch auf unwürdige Art über andere Kandidaten lustig machen. Das zeigt nur Verachtung für die Bandbreite einer lebhaften Demokratie, in der jeder unbescholtene Bürger ab seinem 35. Lebensjahr versuchen kann, sein Glück in der Hofburg zu finden.

Nun kann man den als Marco Pogo bekannt gewordenen Arzt und Musiker Dominik Wlazny mögen oder nicht, politische Bösartigkeiten oder hinterfotzige Absichten sind von ihm keine bekannt. Man kann auch vom Juristen und Hobbyschriftsteller Tassilo Wallentin halten, was man will, aber sein Eifer und Sendungsbewusstsein sind stärker als seine Möglichkeiten.

Bei aller berechtigten Skepsis gegenüber politisch begeisterten Laien sollte man froh sein, dass sich entgegen aller Warnungen noch immer Menschen finden, die an der Gestaltung des Landes mitwirken wollen - oder sogar den Drang spüren, etwas an den bestehenden Verhältnissen verändern zu müssen.

Statt über diese Leute zu spotten, sollten die etablierten Parteien und Politiker ernsthaft darüber nachdenken, warum sie keine Begeisterung oder Optimismus auslösen können. Oder im Gegenteil oft nur noch Verdrossenheit und einen Mangel an Zuversicht.

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