Sowohl der Strom- als auch der Gasverbrauch sind im Mai zurückgegangen. Gleichzeitig war auch die Stromproduktion in Österreich gegenüber dem Mai des Vorjahres rückläufig. Weniger Strom aus Wasser- und Windkraft, aufgrund von niedrigen Wasserständen und schlechteren Windverhältnissen, wurde durch vermehrte Stromerzeugung in kalorischen Kraftwerken ausgeglichen. Gleichzeitig wurde deutlich mehr Gas eingespeichert.
Demnach wurde laut E-Control heuer um 1 Terawattstunde (TWh) oder 16,7 Prozent weniger Gas von Endkunden verbraucht als im Mai des Vorjahres. Grund dafür war wahrscheinlich das kältere Wetter im Mai des Vorjahres.
Die inländische Gasproduktion (inklusive der Einspeisung biogener Gase) stieg gleichzeitig um 29,3 Prozent auf 0,6 TWh. Aus den Gasspeichern wurden 1,56 TWh entnommen, das sind um 66,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Eingelagert wurden um 10 TWh mehr als im Mai 2021. Die physikalischen Importe aus dem benachbarten Ausland sanken um 14 Prozent, die physikalischen Exporte verringerten sich um 40 Prozent. Daraus ergab sich ein Importsaldo von 17,6 TWh für Mai 2022.
Beim Inlandsstromverbrauch verzeichnete man einen Rückgang um 2,2 Prozent. Ob Konsumenten aufgrund der hohen Strom- und Gaspreise bereits beim Verbrauch sparen, könne man ebenfalls erst sagen, wenn sich ein geringerer Verbrauch über mehrere Monate beobachten lässt.
Heimische Stromproduktion sank um 6,1 Prozent auf 6,2 TWh
Mit 63 Prozent stammte der Großteil des Stroms dabei aus Wasserkraftwerken, wobei auch dort die Produktion um 5,6 Prozent auf 3,9 TWh zurückging. Grund dafür war die niedrige Wasserführung in den heimischen Flüssen, die dazu führte, dass die Laufkraftwerke bei einem Erzeugungskoeffizienten von 0,91 um 11 Prozent weniger Strom produzierten. Die Stromerzeugung der Speicherkraftwerke nahm hingegen um rund 8 Prozent zu. Windkraftanlagen produzierten unterdessen etwa halb soviel Strom wie im Mai 2021.
Die Rückgänge bei Strom aus Wasser- und Windkraft wurden teilweise durch kalorische Kraftwerke ausgeglichen. Demnach produzierten vor allem Gaskraftwerke mit 0,6 TWh um 61 Prozent mehr als im Mai des Vorjahres. Die Stromimporte aus dem benachbarten Ausland stiegen um 40 Prozent auf 1,8 TWh, physikalischen Stromexporte nahmen um elf Prozent auf 2 TWh zu. Die Nettoimporte lagen um rund 60 Prozent unter dem Vorjahreswert.
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