Royale Gäste bejubelt

Holländische Königin Maxima verzaubert die Wiener

Adabei
27.06.2022 15:19

Der holländische König Willem-Alexander ist gemeinsam mit seiner Gemahlin Maxima am Montag auf Staatsbesuch nach Österreich gekommen. Neben der Bundeshauptstadt Wien, wo sie zwei Tage verbringen, führt die Visite das Königspaar auch in die steirische Landeshauptstadt Graz. In Wien wurde das Königspaar und besonders die sympathische Königin von jubelnden Menschen empfangen.

Der Besuch startete am Montag mit einem Empfang mit militärischen Ehren im Inneren Burghof durch Bundespräsident Alexander Van der Bellen und dessen Gattin Doris Schmidauer. Wegen des Windes musste die ganz in rot gekleidete Königin ihren breitkrempigen Hut immer wieder festhalten.  Der Bundespräsident hatte zuletzt Mitte November 2018 den Niederlanden einen offiziellen Besuch abgestattet.

Allzu förmlich dürfte es bei der Begegnung des Königspaares mit dem Präsidentenpaar nicht zugegangen sein. Fotos zeigen eine herzlich lachende Maxima im Gespräch mit Van der Bellen und Schmidauer. 

Begeisterter Empfang in Wien
Auch die Wiener empfingen das Königspaar mit Begeisterung. Am Ring fotografierten Schaulustige den Konvoi der royalen Gäste. 

Und auch vor der Hofburg hatten sich zahlreiche Royal-Fans versammelt, um einen Blick auf Maxima und Willem-Alexander zu erhaschen. Es brandete sogar Jubel auf, als das Paar ihnen zuwinkte. Viele knipsten ein Erinnerungsfoto für die Ewigkeit.

Am Flughafen empfangen wurde das Königspaar zuvor von Außenminister Alexander Schallenberg.

Besuch der Shoah-Namensmauer in Wien
Am Nachmittag legte der König gemeinsam mit dem Bundespräsidenten je einen Kranz an der Shoah-Namensmauer in Wien-Alsergrund im Gedenken an die im Holocaust ermordeten jüdischen Frauen, Kinder und Männer nieder. Das Königs- und das Bundespräsidentenpaar besichtigten gemeinsam mit Europaministerin Karoline Edtstadler die Gedenkstätte. Besondere Aufmerksamkeit wendeten Willem-Alexander und Maxima Namen mit Bezug zu den Niederlanden zu. Zum Abschluss legten sie - wie zum Totengedenken im Judentum üblich - je einen Kieselstein an der Mauer nieder.

Die Shoah-Namensmauer vor der Oesterreichischen Nationalbank in Wien versammelt auf 160 Granitsteinelementen die Namen von rund 64.400 österreichischen Frauen, Kindern und Männern, die von den Nationalsozialisten wegen ihrer jüdischen Herkunft ermordet worden waren. Sie war am 9. November 2021 vom damaligen Bundeskanzler Schallenberg eröffnet worden.

Ins Goldene Buch eingetragen
Nach dem Besuch der Gedenkstätte traf das Königspaar Wiens Bürgermeister Michael Ludwig und Mitglieder des Stadtsenats im Rathaus, wo sie sich in das Goldene Buch der Stadt eintrugen. Dieser begrüßte die Besucher im Stadtsenatssitzungssaal. Ludwig verwies auf die engen Beziehungen zwischen den Niederlanden und der Stadt Wien. Man tausche sich etwa regelmäßig mit den Kommunen zu Themen wie Stadtentwicklung aus. Demnächst werde auch der Magistratsdirektor von Amsterdam in Wien zu Gast sein, berichtete der Bürgermeister.

Ludwig verwies zudem auf die Solidarität nach dem Terroranschlag in Wien 2020. Damals hätten die Niederlande 10.000 Tulpenzwiebel „als Zeichen der Solidarität und Menschlichkeit“ geschenkt. Diese seien in Parkanlagen eingepflanzt worden - viele auch in unmittelbarer Nähe des Attentatsorts. Ludwig bedankte sich noch einmal für dieses „sichtbare Zeichen der Verbundenheit“.

„Wien ist eine Stadt zum Verlieben und ein Ort, an dem man sich schnell heimisch fühlt“, betonte Willem-Alexander. Hier schlage das Herz Europas. „Dies ist der Moment, mit unseren europäischen Freunden zusammenzurücken.“ Gemeinsam glaube man an Freiheit, an Menschlichkeit und an friedliche Kooperation. „Nicht allzu weit entfernt werden diese Werte grob verletzt“, hob er hervor.

Willem-Alexander bedankte sich für die Einladung ins Rathaus und konstatierte: „Wohnen in Wien macht die Menschen glücklich. Welches Geheimnis steckt dahinter? Wir hoffen, während unseres Besuches mehr darüber zu erfahren.“ Nach einem kurzen Umtrunk machte sich das Königspaar wieder auf den Weg. In Begleitung der Zweiten Nationalratspräsidentin Doris Bures besuchte man das derzeit in Renovierung befindliche Parlamentsgebäude.

Besichtigung der Brotfabrik
Am Dienstag besichtigen Willem-Alexander und Maxima zunächst ein Integrationsprojekt in der Brotfabrik (Wien-Favoriten).

Nach dem Besuch der „Community-Cooking“-Küche ist ein Zusammentreffen mit geflüchteten Menschen aus der Ukraine geplant, dann eine Besichtigung des Sonnwendviertels beim Wiener Hauptbahnhof. Im Anschluss ist eine Visite in der Nationalbibliothek angesetzt, dann folgt ein Arbeitsgespräch mit Bundeskanzler Karl Nehammer. Am Abend steht dann ein Konzert des niederländischen Kammerchors im Konzerthaus auf dem Programm.

Bahn-Reise nach Graz
Der dritte Tag des Besuchs ist vor allem der Mobilität gewidmet. Per Bahn geht es gemeinsam mit dem Bundespräsidentenpaar nach Graz, wo der Hauptsitz des Mobilitätskonzerns AVL besichtigt wird.

Nach einem Empfang bei der Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr und einem anschließenden Mittagessen mit dem scheidenden Landeshauptmann der Steiermark, Hermann Schützenhöfer, steht zum Abschluss des Staatsbesuches die Präsentation der Grazer Radoffensive 2030 auf der Murinsel auf dem Programm.

Drei Töchter
Willem-Alexander ist der älteste der drei Söhne von Königin Beatrix und seit der Abdankung seiner Mutter am 30. April 2013 König der Niederlande.

Das Königspaar hat drei Töchter: Die im vergangenen Dezember volljährig gewordene Kronprinzessin Amalia (18) sowie die Prinzessinnen Alexia - sie wurde am gestrigen Sonntag 17 Jahre alt - sowie Ariane (15).

Drama am Arlberg
Die niederländische Königsfamilie hat traditionell enge Beziehungen zu Österreich und verbringt bereits seit 1959 ihren jährlichen Skiurlaub in Lech am Arlberg (Vorarlberg). Hier geschah auch einer der schwersten Schicksalsschläge des Königshauses in jüngerer Zeit: Willem-Alexanders Bruder Prinz Friso wurde im Februar 2012 beim Skifahren in ungesichertem Gelände von einer Lawine verschüttet. Er starb 2013 im Alter von nur 44 Jahren an den Folgen des Unglücks.

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(Bild: kmm)



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