Gefährliche Folgen

Immer mehr Jugendliche haben Bluthochdruck

Bereits rund 20 Prozent der männlichen Teenager leiden unter Hypertonie! Vor allem in der Pubertät treten immer öfter gesundheitlich bedenkliche Werte auf, wobei Burschen drei bis vier Mal häufiger betroffen sind als Mädchen. Als Gründe gelten neben Fettleibigkeit und Bewegungsmangel zunehmend auch chronische psychische Belastungen.

25 Prozent der fettleibigen Teenager haben bereits mit Hypertonie zu kämpfen. „Insbesondere das Bauchfett steht mit Bluthochdruck und frühzeitigen Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems in Verbindung“, berichtet Univ.-Prof. Dr. Susanne Greber-Platzer, Leiterin der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde der MedUni Wien. Direkte Auswirkungen haben vor allem zuckerhaltige Getränke und salzreiche Nahrung.

Darüber hinaus lässt starkes Größenwachstum, wie es in der Pubertät vor allem bei Burschen auftritt, den Blutdruck oftmals in die Höhe schnellen. Bewegungsmangel wiederum führt zu einem dreifach erhöhten Risiko für Hypertonie. Eine weitere Rolle können auch Frühgeburtlichkeit, ein niedriges Geburtsgewicht und genetische Neigung spielen. Was selten beachtet wird: Auch die im Kindes- und Jugendalter zunehmenden langanhaltenden Belastungen mit Angst, Druck und Stress stehen im Zusammenhang mit einem Blutdruckanstieg.

Bei Jugendlichen ab 16 Jahren gelten wie bei Erwachsenen nach drei unabhängigen Messungen Werte über 140/ 90 mmHg als krankhaft. Langfristig drohen unbehandelt Schädigung der Gefäßwände und Belastung des Herzens mit Folgeschäden bis hin zum Herzinfarkt oder Schlaganfall schon im jungen Erwachsenenalter. „Um das möglichst zu verhindern, wäre ein Screening ab dem dritten Lebensjahr ideal“, unterstreicht Prof. Susanne Greber-Platzer die Wichtigkeit von Blutdruck-Messungen bei Kindern zumindest alle zwei Jahre. Denn nur so könnten rechtzeitig Lebensstiländerungen oder, falls nötig, eine medikamentöse Therapie durch Spezialisten eingeleitet werden.

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